Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Söldner

Gurkhas, Kosaken, Schweizer Gardisten: über eine bunte Truppe.

Von Frank Nienhuysen

Von Sold leben auch sie. Anders als bei Soldaten ist der Ruf von Söldnern allerdings zwiespältig; denn ihre emotionale Bindung an den Staat, für den sie kämpfen, ist erst mal zweitrangig. Die Hauptsache für die meisten von ihnen ist, dass das Geld stimmt. Im 14. Jahrhundert hat das Byzantinische Reich spanische Almogavars angeworben, um gegen die Türken zu kämpfen, anschließend wechselten diese die Seiten und wandten sich brutal gegen den Kaiser. Doch auch Zuverlässigkeit und Tapferkeit kann den Ruf von Söldnern ausmachen. Kosakenverbände verdingten sich einst in der polnischen und russischen Armee, legendär sind auch die Gurkhas, Söldner aus dem Himalaja, die während der Weltkriege in Frankreich, Italien und Nordafrika kämpften. Die Schweizer Garde des Papstes wurde im 16. Jahrhundert wegen des Renommees der Schweizer gegründet. Die wohl berühmteste Truppe aus Freiwilligen anderer Länder ist die französische Fremdenlegion. Unter dem Schutz der Genfer Konvention stehen Söldner allerdings nicht. Nun wurden in Belarus mehr als 30 Russen festgenommen, die verdächtigt werden, Söldner der privaten russischen Wagner-Gruppe zu sein. Angehörige der Gruppe sollen in der Ukraine und in Libyen gekämpft haben, wo sich die russischen Streitkräfte offiziell heraushalten.

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Quelle:
SZ vom 31.07.2020
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