Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Argali

Diese Tiere sind extrem selten geworden und wegen ihrer imposanten Hörner bei Trophäenjägern sehr beliebt.

Von Tina Baier

Mit einer Schulterhöhe von 135 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu 216 Kilogramm sind Argalis die größten wild lebenden Schafe der Welt. Wegen ihrer beeindruckenden Hörner, die bis zu 164 Zentimer lang werden, haben Trophäenjäger die Riesenschafe derart dezimiert, dass sie vom Aussterben bedroht sind. Schätzungen zufolge gibt es in ganz Asien, wo die Tiere in Höhen zwischen 300 und 5750 Metern leben, höchstens noch 80 000 Exemplare. In der Mongolei stehen Argalis deshalb unter strengem Schutz. Trotzdem soll Donald Trump Jr. dort nach Informationen der Rechercheplattform ProPublica eines der Tiere erschossen haben. Erst im Nachhinein habe sich der älteste Sohn des US-Präsidenten eine Genehmigung besorgt. Der Naturforscher Carl von Linné gab den Riesenschafen den wissenschaftlichen Namen "Capra ammon". Das war vom ägyptischen Gott Amun abgeleitet, der Widderhörner hat. Heute weiß man, dass es nicht nur eine, sondern neun Arten von Argalis gibt, die sich kaum unterscheiden. Die Riesenschafe sind Herdentiere, Weibchen und Männchen leben aber in getrennten Gruppen. Zu Beginn der Brunftzeit machen die Böcke eine Hierarchie aus und messen ihre Kräfte, indem sie die gewaltigen Hörner gegeneinander rammen. Das Geräusch ist Hunderte Meter weit zu hören.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4721973
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 14.12.2019
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.