Süddeutsche Zeitung

Medienbericht zu Affäre Wulff:Bettina Wulff soll Privatgäste zu Nord-Süd-Dialog geladen haben

Neue Vorwürfe in der Affäre um Bundespräsident Wulff: Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, soll seine Ehefrau Freunde und Bekannte zum Nord-Süd-Dialog eingeladen haben. Das gehe aus E-Mails der Präsidentengattin hervor, heißt es.

Die Bundespräsidenten-Gattin Bettina Wulff hat nach einem Bericht des Spiegel veranlasst, dass auch private Freunde zur umstrittenen Lobby-Veranstaltung Nord-Süd-Dialog eingeladen wurden.

Das geht nach Angaben des Nachrichtenmagazins aus E-Mails von Bettina Wulff hervor, die auf dem Dienstcomputer von Wulffs ehemaligem Pressesprecher Olaf Glaeseker in einem gesicherten Ordner gefunden wurden.

Gegen Glaeseker wird wegen Bestechlichkeit ermittelt, gegen den Veranstalter des Nord-Süd-Dialogs, Event-Manager Manfred Schmidt, wegen Bestechung. Der Promi-Treff fand 2009 im Flughafen Hannover statt, als Christian Wulff noch Ministerpräsident in Niedersachsen war.

Wulffs Anwalt Gernot Lehr wies auf dpa-Anfrage darauf hin, dass "die abschließende Entscheidung über konkrete Einladungen bei dem Veranstalter" und nicht bei Bettina Wulff gelegen habe. Die Staatsanwaltschaft wollte sich zu Zwischenergebnissen der Ermittlungen vorerst nicht äußern.

Der Spiegel berichtete hingegen, Bettina Wulff habe dem Büro ihres Mannes per Mail unter der Betreffzeile "Nord trifft Süd" "ein paar Nachzügler" genannt, die noch eingeladen werden sollten, darunter ihre beste Freundin und deren Ehemann. Zudem habe sie um eine Einladungskarte für einen ihrer Kollegen in der Presseabteilung der Drogeriekette Rossmann sowie für einen früheren Mitstreiter bei der Continental AG gebeten.

Ferner gehe aus einer Mail des Ministerpräsidenten-Büros hervor, dass sich Bettina Wulff nach einer Einladung für zwei Hoteliers von der Insel Norderney erkundigt habe, bei denen Wulffs wiederholt Urlaube verbracht haben.

Bisher hat Wulff erklären lassen, die Party sei eine Privatveranstaltung des Eventmanagers Manfred Schmidt gewesen.

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