Süddeutsche Zeitung

Ägypten:Mehr als 100 Tote bei IS-Angriffen auf Sinai

Armee spricht von 70 Angreifern

Fast 120 Menschen sind am Mittwoch bei Angriffen islamistischer Extremisten auf Posten der ägyptischen Armee und anschließenden Gefechten auf der Sinai-Halbinsel getötet worden. Nach Angaben des ägyptischen Militärs vom Mittwochabend starben 100 Militante sowie 17 Soldaten. Es sei einer der heftigsten Gewaltausbrüche im Sinai seit Jahren gewesen.

Zu den Attacken hat sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt. Deren Kämpfer griffen demnach mehr als 15 Kontrollposten der ägyptischen Armee an. Dabei seien schwere Waffen und drei Selbstmordattentäter eingesetzt worden. Armee und Polizei lieferten sich heftige Gefechte mit den Dschihadisten. Das Militär setzte nach eigenen Angaben Kampfflugzeuge und -hubschrauber ein.

Präsident al-Sisi kündigte verstärktes Vorgehen gegen IS an

Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte am Dienstag angekündigt, das Vorgehen der Behörden gegen Extremisten zu verstärken. Seine Worte waren eine Reaktion auf das Attentat vom Montag auf Generalstaatsanwalt Hischam Barakat, der dabei ums Leben kam.

In der Region zwischen Mittelmeer und Rotem Meer hat die Gewalt nach dem Sturz des gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im Juli 2013 deutlich zugenommen. Dort ist die militante Organisation Ansar Beit al-Makdis aktiv, die Ende 2014 dem IS-Anführer die Treue schwor. Auf dem Sinai greift sie immer wieder Wachposten, Polizeistreifen und Lager der ägyptischen Sicherheitskräfte an.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2546606
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/AFP/dpa/Reuters/mane
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.