Süddeutsche Zeitung

Ägypten:Dutzende Sicherheitskräfte in Ägypten getötet

Bei schweren Gefechten mit mutmaßlich islamistischen Kämpfern sind in Ägypten nach Auskunft des ägyptischen Innenministeriums mehrere Sicherheitskräfte ums Leben gekommen. Zu der Anzahl der Opfer gibt es bislang unterschiedliche Angaben. Mindestens 30 Soldaten und Polizisten sollen bei den Gefechten getötet worden sein.

Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag, der in der Wüstensiedlung Bahariya, 370 Kilometer südwestlich von Kairo, stattgefunden haben soll. Von Seiten der Regierung hieß es, bei der Auseinandersetzung seien mehrere "Terroristen" getötet worden. Ein von mehreren Medien und in den sozialen Netzwerken verbreitetes angebliches Bekennerschreiben der Extremistengruppe Hasm erwies sich als Fälschung. Die Wüsentsiedlung Bahariya liegt im ägyptischen Teil der libyschen Wüste und ist bei Touristen beliebt.

Angeblich war der Konvoi aus ägyptischen Soldaten und Polizisten zu einem Haus in der Wüste unterwegs, in dem Mitglieder der Hasm vermutet wurden, als die Fahrzeuge aus einem Hinterhalt mit Panzerbüchsen und Sprengsätzen von "Aufständischen" angegriffen worden sind. Die Regierung in Kairo wirft Hasm vor, der bewaffnete Arm der islamistischen Muslimbruderschaft zu sein, die seit 2013 verboten ist. Die Muslimbruderschaft weist das zurück.

Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi 2013 durch das ägyptische Militär haben extremistische Gruppierungen in Ägypten ihre Angriffe auf Soldaten und Polizisten verstärkt. Mehrere hundert Soldaten und Polizisten wurden seither getötet. Vor allem von der Sinai-Halbinsel, die an Israel und den palästinensischen Gazastreifen grenzt, werden immer wieder Gefechte zwischen Sicherheitskräften und islamistischen Kämpfern gemeldet. Dort ist ein Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aktiv.

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SZ.de/AFP/Reuters/jael
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