Süddeutsche Zeitung

Zugverkehr:Brandanschläge auf Signalanlagen der Bahn

Auf mehreren Bahnstrecken hat es in der Nacht Brandanschläge auf Signalanlagen gegeben. In Niedersachsen, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen brannten Kabelschächte. Durch die zwölf Anschläge, die allesamt zwischen ein Uhr und 4.30 Uhr verübt wurden, kam es zu vielen Zugausfällen und Verspätungen. Die Bundespolizei ermittelt wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

Eine politische Motivation wie ein Bezug zum G-20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg könne nicht ausgeschlossen werden, erklärte die Polizei in Leipzig. Linksextremisten hatten in den vergangenen Wochen wiederholt entsprechende Aktionen angekündigt. Mittlerweile prüft die Berliner Polizei ein Bekennerschreiben, das auf der Internetplattform linksunten.indymedia.org aufgetaucht ist. Aus Sicherheitskreisen hieß es, das mutmaßliche Bekennerschreiben passe ins "Raster".

Allerdings sei es noch zu früh zu sagen, ob dies tatsächlich authentisch sei. Indymedia versteht sich als offene, linksradikale Plattform zur freien Verbreitung von Informationen. In der Vergangenheit waren dort im Zusammenhang mit Bekennerschreiben zu Straftaten auch Fälschungen aufgetaucht. Jeder kann auf der Seite Beiträge verfassen und veröffentlichen.

Im Großraum rund um Leipzig, Dresden und Chemnitz sowie in Halle (Saale) kam es wegen den Brandanschlägen zu erheblichen Verspätungen. Auch rund um Hamburg und im Ruhrgebiet war der Bahnverkehr beeinträchtigt.

Im Berliner S-Bahn-Verkehr gab es ebenfalls erhebliche Störungen. Hier hatte ein Kabelschacht am S-Bahnhof Treptower Park gebrannt. "Eine Aufsicht hatte am frühen Morgen starken Rauch neben den Gleisen bemerkt und die Rettungskräfte alarmiert", sagte ein Polizeisprecher. Personen kamen - wie auch bei den anderen Taten - nicht zu Schaden.

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Sz.de/AFP/
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