Süddeutsche Zeitung

Wetter:Deutschland bibbert

Lesezeit: 2 min

Deutschland hat die bislang kälteste Nacht dieses Winters hinter sich. Nach einer vorläufigen Auswertung der Messdaten war es auf der bayerischen Zugspitze mit minus 27 Grad am kältesten, wie eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach sagte. Dies sei für den höchsten Gipfel in Deutschland auch der bisherige Minus-Rekord in diesem Winter.

Im übrigen Land war es auch sehr frostig mit Temperaturen zwischen minus 15 und minus zehn Grad - besonders Thüringen, Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg litten unter frostigen Temperaturen. Im Norden Deutschlands war die Nacht zwar etwas wärmer, doch fiel reichlich Schnee. Am Bremer Flughafen etwa sind seit Sonntagabend mehrere Flüge wegen starken Schneefalls und Eisglätte ausgefallen.

Entwarnung gab die DWD-Meteorologin noch nicht. Die Kältewelle setze sich mit voraussichtlich noch tieferen Werten in der Nacht zum Mittwoch fort. Tagsüber sind Temperaturen von minus 10 bis minus 16 Grad möglich. Verstärkt werden die eisigen Temperaturen durch den Wind, der über viele Teile des Südwestens zieht. Der schwache bis mäßige Nordostwind frischt im Bergland teils stürmisch auf. Auf hohen Schwarzwaldgipfeln müsse auch mit schweren Sturmböen gerechnet werden, hieß es.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl rät unterdessen zu passender Kleidung. "Spätestens jetzt ist die Zeit gekommen, die langen Unterhosen rauszuholen." Außerdem warnte er, dass in Altbauten bei hohen Minusgraden Wasserleitungen und Heizungsrohre vor dem Zufrieren geschützt werden müssten. Auch könne es durch den Betrieb von Heizlüftern oder ähnlichen Geräten zu Wohnungsbränden kommen.

Auch in anderen Ländern Europas frieren die Menschen. In Polen sind bei eisigen Temperaturen seit Freitag mindestens acht Menschen gestorben, teilte das Sicherheitszentrum der Regierung mit. Die Bevölkerung ist aufgerufen, Obdachlosen und älteren Menschen, die von der Kälte besonders bedroht sind, zu helfen. In Österreich sind angesichts der Kälte Ausnahmen vom neuen Verhüllungsverbot erlaubt. "Bei diesen Temperaturen wird kein Polizist jemanden belangen, der sein Gesicht zum Schutz vor Kälte verhüllt", sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Wien. Seit dem 1. Oktober 2017 muss in Österreich eigentlich jeder sein Gesicht von der Stirn bis zum Kinn zeigen.

Ganz Italien ist derzeit ebenfalls von einer ungewöhnlichen Kältewelle erfasst. Die Schüler in Rom haben schneefrei bekommen, nachdem in der Hauptstadt bis zu zehn Zentimeter Schnee gefallen waren. In der Apennin-Bergregion soll es in der Nacht bis zu minus 20 Grad kalt werden. Schnee in Norditalien ist nicht ungewöhnlich, im Süden und an den Küsten dagegen eher selten.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3883146
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/lot
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.