Süddeutsche Zeitung

Unglück in Lateinamerika:Mehrere Tote bei Karnevalsumzug in Haiti

Lesezeit: 1 min

Mindestens zehn Tote - etwa 40 Verletzte

Die Karnevalsfeiern in Haiti wurden von einem folgeschweren Zwischenfall überschattet: Bei einem Festumzug sind in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Örtliche Medien und Rettungskräfte berichteten von bis zu 15 Todesopfern. Etwa 40 weitere wurden verletzt, wie die Regierung mitteilte. Der Zustand vieler sei kritisch. Nach ersten Erkenntnissen war ein Stromschlag die Ursache.

Hochspannungskabel mitgerissen

Laut einem Bericht des Rundfunksenders Radio Métropole kam es zu dem schweren Unfall, als ein Umzugswagen ein Hochspannungskabel berührte und mitriss. Das Unglück ereignete sich den offiziellen Angaben zufolge gegen 3 Uhr auf dem zentral gelegenen "Champ de Mars" in Port-au-Prince. Hunderte Menschen hatten sich am zweiten Karnevalstag dort versammelt.

Ein Arzt sagte, die Toten und Verletzten seien auf mehrere Krankenhäuser verteilt worden. Dutzende warteten nach dem Unfall vor der Leichenhalle des größten Krankenhauses der Stadt. Sie wollten herausfinden, ob Angehörige unter den Opfern waren.

Auf dem Wagen befand sich die in Haiti beliebte Hip-Hop-Gruppe "Barikad Crew". Mehrere Tänzer und Musiker erlitten einen Stromschlag. Den Frontmann der Band, "Fantom", berührte das Kabel direkt, er wurde lebensgefährlich verletzt, wie die Website Haiti Press Network berichtete.

Martelly spricht sein Mitgefühl aus

Staatschef Michel Martelly sprach den Angehörigen der Opfer via Twitter sein Mitgefühl aus. Zudem versprach er Hilfe für die Betroffenen. Bereits am Vortag hatte es einen Toten bei einer Karnevalsveranstaltung auf dem "Champ de Mars" gegeben.

Ähnliches Unglück in Brasilien

Auch in Brasilien kam es in der Nacht zum Karnevalsdienstag zu einem tödlichen Zwischenfall. Drei Menschen starben an einem Stromschlag, als sie bei einem Umzug auf einem Karnevalswagen in der Stadt Nova Iguaçu, etwa 40 Kilometer von Rio entfernt, mitfuhren. Die genaue Unglücksursache wird noch von der Polizei untersucht.

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dpa/AFP
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