Süddeutsche Zeitung

Unfall in New York:Unglückszug fuhr viel zu schnell

Erste Ermittlungen zum Zugunglück in der New Yorker Bronx haben ergeben, dass die Bahn deutlich zu schnell fuhr, bevor sie entgleiste. Statt der erlaubten 50 soll der Zug mit 130 Stundenkilometern unterwegs gewesen sein. Ob möglicherweise die Bremsen versagt haben, muss noch geklärt werden.

Überlebende des Zugunglücks in der New Yorker Bronx hatten bereits berichtet, dass die Bahn extrem schnell fuhr, bevor sie entgleiste - jetzt herrscht Gewissheit: Der Zug sei kurz vor der Unglückskurve mit etwa 130 Stundenkilometern unterwegs gewesen. Etwa 80 mehr als erlaubt, teilte die zuständige Untersuchungsbehörde NTSB mit.

Bis die Untersuchungen abgeschlossen sind, könnte es einige Tage dauern. Noch ist ungeklärt, warum die Bahn zu schnell fuhr. Der Lokführer, der bei dem Unfall leicht verletzt wurde, hatte bei einer ersten Befragung ausgesagt, er habe versucht, zu bremsen - der Zug sei aber nicht langsamer geworden. Bei allen neun Stationen, an denen der Zug zuvor gehalten hatte, habe es keine Probleme mit den Bremsen gegeben, teilte die NTSB mit.

Der Lokführer und drei Schaffner werden erneut befragt. Ermittler werten außerdem das Handy des Lokführers und zwei Fahrtenschreiber aus. Die Wagen und die Lokomotive der Bahn sollen in den kommenden Tagen für weitere Untersuchungen an einen sicheren Ort gebracht werden.

Bei dem Unglück waren am Sonntag vier Menschen ums Leben gekommen, mehr als 60 wurden verletzt. Bei den Toten handelt es sich um zwei Männer im Alter von 58 und 59 Jahren und zwei Frauen im Alter von 35 und 54 Jahren, wie US-Medien unter Berufung auf die New Yorker Verkehrsbehörde berichteten. Die Opfer stammten alle aus der US-Millionenmetropole und ihren Vororten. Von den fast 70 Verletzten schweben elf weiterhin in Lebensgefahr.

Der Zugverkehr auf der betroffenen Strecke war am Montag weiter stark beeinträchtigt.

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