Süddeutsche Zeitung

Übergriffe:Kölner Silvesternacht: 26-Jähriger vom Vorwurf der sexuellen Nötigung freigesprochen

Ein im Zusammenhang mit der Kölner Silvesternacht angeklagter Mann ist vom Vorwurf der sexuellen Nötigung freigesprochen worden. Das Kölner Amtsgericht sieht keine Beweise dafür, dass der 26-Jährige zu einer Gruppe von etwa zehn Männern gehört hatte, die in der Vorhalle des Kölner Hauptbahnhofs eine Frau umzingelt, bedrängt und bestohlen haben soll.

Somit ist die Kölner Staatsanwaltschaft im ersten Anlauf mit dem Versuch gescheitert, einem angeblichen Täter nachzuweisen, eine Frau an Silvester in Köln sexuell bedrängt zu haben.

Handy der belästigten Frau wurde bei dem Angeklagten gefunden

Die Frau wurde laut Anklage von mehreren Tätern "in sexueller Motivation" am Gesäß sowie an Hüfte und Taille angefasst. Das Opfer hatte den Angeklagten in der Verhandlung allerdings nicht wiedererkannt, woraufhin die Staatsanwaltschaft den Vorwurf der versuchten sexuellen Nötigung fallen ließ.

Das Verfahren gegen den 26-Jährigen ist gut vier Monate nach den damaligen Ausschreitungen in der Silvesternacht der erste Fall, in dem ein Sexualdelikt angeklagt war. Das Handy der belästigten Frau wurde bei dem Angeklagten gefunden. Der 26-Jährige erklärte, das Mobiltelefon von einem Bekannten gekauft zu haben.

Angeklagter wurde wegen Hehlerei und Autoaufbruchs verurteilt

Das Gericht verurteilte den Mann schließlich wegen Hehlerei und eines mitangeklagten Autoaufbruchs zu sechs Monaten Haft auf Bewährung. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von sieben Monaten gefordert. Auch der 23 Jahre alte Bruder wurde wegen dieser Taten zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Nach der Kölner Silvesternacht wurden vom Kölner Amtsgericht bereits neun Männer wegen Diebstahls verurteilt.

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