Süddeutsche Zeitung

Thailand:Eingesperrtes Fußballteam erhält Tauchtraining

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Von Arne Perras, Singapur

Eine Stunde vor Mitternacht brachte Narongsak Osatanakorn, Gouverneur der Provinz Chang Rai, die erlösende Botschaft: Alle 13, die so lange in der Höhle durchhalten mussten, sind am Leben. Viel mehr hatte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu sagen, man wusste nicht, wie es ihnen da drinnen ging, aber es war doch dieses Lebenszeichen, das alle Angehörigen am Eingang der Höhle so sehr ersehnt hatten, nach qualvollen Stunden der Angst und Ungewissheit.

Allerdings wurde in der Nacht auch bald deutlich, dass die komplizierte Rettung der Kinder und ihres Trainers mit der Entdeckung der Gruppe noch lange nicht zu Ende ist, dass die härteste Phase womöglich sogar noch bevorsteht. Denn die beiden britischen Höhlentaucher zusammen mit thailändischen Navy Seals hatten ja selbst viele Tage gebraucht, um so weit zu kommen, zuletzt mussten sie einen verschlammten Tunnel freiräumen, um noch voranzukommen. Wie aber würden sie die Jugendlichen, die fünf bis sechs Kilometer vom Eingang der Höhle entfernt ausgeharrt hatten, nun durch die weitgehend überflutete Höhle wieder nach draußen bringen können?

Die Antwort lautet: Womöglich müssen die Jungen in die Freiheit tauchen. Sie erhalten zunächst Nahrung für vier Monate sowie ein Tauchtraining, wie die thailändische Armee am Dienstagvormittag mitteilte. Währenddessen soll das Wasser in der verwinkelten, kilometerlangen Höhle weiter abgepumpt werden.

Seit Tagen schon laufen die Pumpen in der Höhle auf Hochtouren, die durch schwere Monsunregen überschwemmt wurde, doch trotz aller Anstrengungen und dem Einsatz von etwa 1000 Helfern sank der Pegel zuletzt nur um etwa einen Zentimeter pro Stunde. Und am Mittwoch sind neue Regenfälle angesagt.

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