Süddeutsche Zeitung

Spitzbergen:Eisbär tötet britischen Schüler

Ein Eisbär hat ein Zeltlager auf der Polarinsel Spitzbergen überfallen. Ein Jugendlicher kam bei der Attacke ums Leben, vier weitere wurden schwer veletzt. Bei der Gruppe aus Großbritannien handelte es sich um Schüler und ihre Lehrer.

Ein Eisbär hat auf der Polarinsel Spitzbergen einen Menschen getötet. Das Raubtier griff eine Gruppe aus Großbritannien an. Vier weitere Menschen wurden bei der Attacke schwer verletzt, bevor ein Mitglied der Gruppe das Tier erschießen konnte.

Offenbar handelte es sich bei der Gruppe um Jugendliche und ihre Lehrer, die 40 Kilometer von Longyearbyen entfernt in der Nähe des Von-Post-Gletschers zelteten. Die Verletzten wurden knapp eine Stunde nach ihrem Notruf mit einem Hubschrauber zum Krankenhaus in Longyearbyen gebracht und sollen zur weiteren medizinischen Behandlung nach Tromsø auf dem norwegischen Festland geflogen werden.

Insgesamt hatten laut Lars Erik Alfheim, dem stellvertretenden Gouverneur der zu Norwegen gehörenden Arktis-Inselgruppe, 14 Jugendliche und ihre Leiter auf Spitzbergen gezeltet. Die Schüler, die an der der Reise der Forschungsgesellschaft der Britischen Schulen (BSES) teilnahmen, waren demnach zwischen 16 und 20 Jahre alt, der getötete Junge war 17 Jahre alt.

Über die Art der Verletzungen wurden zunächst keine Angaben gemacht. Auf und rund um Spitzbergen leben etwa 3000 Eisbären. Die tausend Kilometer vom Nordpol entfernte Inselgruppe wird von 2500 Menschen bewohnt.

Alle Ausflüge zu touristischen oder anderen Zwecken außerhalb von Longyearbyen müssen wegen der Eisbären-Gefahr bei der Verwaltung angemeldet sein, sie werden nur bewaffnet durchgeführt. Zuletzt hatte es vor 16 Jahren eine tödliche Eisbären-Attacke auf Spitzbergen gegeben.

Warum es so viele Opfer gab, bevor die Camper den Eisbären erschießen konnten, war laut Alfheim unklar.

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sueddeutsche.de/dpa/AFP/leja
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