Süddeutsche Zeitung

Spanien:Empörung nach Tod eines Elefanten bei Verkehrsunfall

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Es sind Bilder, die bei vielen Menschen in Spanien Mitleid und Wut auslösen. Offensichtlich verwirrte und blutende Elefanten gehen an einer Autobahn entlang, einer liegt regungslos im Straßengraben.

Was ist passiert? Ein Transporter mit insgesamt fünf Elefanten an Bord ist am Montagmorgen bei einem Überholmanöver auf der Autobahn 30 nahe der Gemeinde Pozo Cañada im spanischen Südosten umgekippt. Wie genau es zu dem Unfall kam, ist unklar. Einer der Elefanten, die zu einem Zirkus gehören, kam dabei ums Leben, zwei wurden verletzt. Die Elefanten wurden zum Teil mit Hilfe eines Krans geborgen. Der Fahrer des Lastwagens blieb Medienberichten zufolge unverletzt.

Der Tod des Tieres löste heftige Kritik aus. "Was muss noch alles passieren, damit man endlich die Ausbeutung von Tieren in den Zirkussen verbietet?", schrieb die Tierschutzpartei PACMA auf Twitter. Unter dem spanischsprachigen Hashtag #NoALosCircosConAnimales (deutsch: Nein zu Zirkussen mit Tieren) teilen Internet-User die Bilder der verletzten Tiere.

Zirkus-Verband weist Vorwüfe zurück

Der Sprecher des spanischen Zirkus-Verbandes "Circos Reunidos", Ignacio Pedrera, wies die Vorwürfe der Tierschützer allerdings zurück. Die Tiere würden in den Zirkussen gut behandelt, sagte er der Nachrichtenagentur Europa Press. Die überlebenden Elefanten seien alle in einem eigens errichteten Zelthospital schnell behandelt worden. Sie alle seien in "perfektem Zustand". Pedrera betonte, er schließe eine "Sabotageaktion von radikalen Tierschützern" nicht aus.

Inzwischen gibt es einige europäische Länder wie Österreich, die Wildtiere in Zirkussen verbieten. In Deutschland hat der Bundesrat im März der Regierung empfohlen, eine entsprechende bundesweite Verordnung zu beschließen. Einzelne Städte und Gemeinden stellen ihre öffentlichen Flächen nicht mehr für Zirkusse zur Verfügung.

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