Süddeutsche Zeitung

South Carolina:US-Stadt zahlt 6,5 Millionen an Familie des Polizeiopfers Walter Scott

Vergleich über 6,5 Millionen Dollar

Die Stadt North Charleston hat im Fall des durch Polizeischüsse getöteten Schwarzen Walter Scott einen Vergleich geschlossen. Die Familie des Mannes erhält 6,5 Millionen Dollar (umgerechnet knapp 5,8 Millionen Euro). Der Stadtrat entschied sich nach mehreren Beratungen einstimmig für die Zahlung des Millionenbetrags.

Der 50-jährige Scott war am 4. April in North Charleston zunächst bei einer Verkehrskontrolle wegen eines defekten Bremslichts gestoppt worden. Polizeiangaben zufolge wurde er erschossen, weil er zu flüchten versuchte. Scott war Vater von vier Kindern, verlobt und bislang nicht durch Gewalttaten aktenkundig geworden.

Video löst Bestürzung aus

Ein Video der Tat, das ein Passant mit seiner Handykamera gefilmt hatte, zeigt wie der Beamte acht Schüsse in den Rücken des Fliehenden abgab. Die Aufnahme befeuerte die Debatte über Polizeigewalt gegen Afroamerikaner in den USA.

Polizist vor Gericht

Der Polizist wurde im Juni wegen Mordes angeklagt. Einen Antrag auf Haftentlassung gegen Kaution wies der zuständige Bezirksrichter vergangenen Monat ab. Bei einer Verurteilung droht dem 33-Jährigen eine Strafe von 30 Jahren Gefängnis bis lebenslänglich.

Vor Gericht warf Staatsanwältin Scarlett Wilson dem Ex-Cop vergangene Woche vor, "ein Erschießungskommando und Henker" zu sein. Zudem habe er Beweise zu manipulieren versucht. Damit verwies Wilson auf die Handybilder, die zeigten, wie der Beamte dorthin zurückging, wo die Auseinandersetzung mit Scott begann, einen Elektroschocker aufhob und sie neben dem reglosen Körper des Toten fallenließ - vermutlich, weil er dadurch den Anschein erwecken wollte, Scott habe ihm das Gerät entrissen.

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