Süddeutsche Zeitung

Sicherheitspanne:Hello Mr. President

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Eine Posse sondergleichen: Ein Pärchen hat es nicht nur geschafft, sich zu einem Staatsdinner ins Weiße Haus einzuschleichen - es wurde auch noch von Barack Obama herzlich begrüßt.

Nein, sie standen nicht verschämt in einer Ecke des Weißen Hauses - mit großem Aplomb traten sie auf: Michaele und Tareq Salahi, die sich vor wenigen Tagen bei einem Empfang für den indischen Ministerpräsidenten Manmohan Singh in das Heim von US-Präsident Barack Obama eingeschlichen hatten.

Mittlerweile liegt der Fotobeweis vor: Michaele Salahi schüttelte Obama auch die Hand - Singh steht links daneben. Bisher war in Washington gerätselt worden, ob die beiden ungeladenen Gäste auch mit dem Hausherrn zusammengetroffen waren.

Der Secret Service gerät nach der bekanntgewordenen Sicherheitspanne im Weißen Haus beim Empfang für den indischen Ministerpräsidenten Manmohan Singh in immer größere Erklärungsnot.

Zuvor schon waren Fotos veröffentlicht worden, auf denen die Salahis am Dienstagabend inmitten der mehr als 300 geladenen Gäste in Weißen Haus zu sehen waren. Die Salahis gelten in der feinen Washingtoner Gesellschaft als Partylöwen. Obama hatte das Staatsbankett zu Ehren des indischen Premiers Manmohan Singh gegeben.

"Tief betroffen"

Der für den Präsidentenschutz zuständige Secret Service zeigte sich "tief betroffen" und räumte am Freitag ein, dass am Dienstag am Eingang nicht geprüft worden sei, ob die beiden auf der Gästeliste waren.

Zu Beginn der Woche hatte der Secret Service auch noch erklärt, Obama sei nie in Gefahr gewesen. Davon war angesichts der zuletzt bekanntgewordenen Bilder nicht mehr die Rede.

Der Sicherheitsdienst erfuhr erst aus den Medien von dem Vorfall, nachdem das Paar Bilder von seinem Coup im Internet veröffentlicht hatte. Die beiden gehörten zu den möglichen Kandidaten für eine Reality-TV-Show mit dem Titel "Real Housewives of D.C". Medienberichten zufolge kämpfen die Salahis mit großen finanziellen Problemen.

Das Weiße Haus prüft nun strafrechtliche Ermittlungen gegen die Eindringlinge. Welche Vorwürfe erhoben werden könnten, war zunächst allerdings nicht klar.

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sueddeutsche.de/dpa/AFP/segi
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