Süddeutsche Zeitung

Razzia in NRW:Haftbefehl gegen "Propheten" erlassen

Dem 58-Jährigen wird unter anderem der Missbrauch eines Kindes vorgeworfen. Bei einem Großeinsatz in Goch war die Polizei auf eine mutmaßliche Sekte gestoßen.

Gegen einen in Goch am Niederrhein festgenommenen 58-Jährigen, der sich selbst als "Prophet" bezeichnen soll, ist Haftbefehl wegen schweren sexuellen Missbrauchs erlassen worden. Dem Mann werde der Missbrauch eines Kindes in den Niederlanden in zehn Fällen von 2006 bis 2008 vorgeworfen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kleve. Außerdem stehe der Niederländer unter Verdacht, in Goch 2019 zwei Vergewaltigungen begangen zu haben.

Der Haftbefehl sei zudem wegen Freiheitsberaubung einer Person beantragt worden. Am Donnerstagabend ordnete das Amtsgericht in Kleve Untersuchungshaft für den 58-Jährigen an.

Der Mann war am Mittwoch bei einem Großeinsatz in Goch festgenommen worden. Auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters war die Polizei auf eine mutmaßliche Sekte gestoßen. Eine 25-Jährige soll dort gegen ihren Willen festgehalten worden sein. Sie war nach Polizeiangaben befreit und in Sicherheit gebracht worden. Auf dem Areal hatten die Beamten insgesamt 54 Personen angetroffen, darunter zehn Kinder.

Es habe keine Verletzten gegeben und sich auch nicht um eine Geiselnahme gehandelt, sagte eine Polizeisprecherin nach der Razzia. Die Ermittler stellten zahlreiche Beweismittel sicher, darunter Datenträger, die nun ausgewertet werden. Darüber hinaus wurden zwei Schreckschusspistolen aufgefunden.

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