Süddeutsche Zeitung

Stonehaven:Zug in Schottland entgleist - drei Tote

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Ein Erdrutsch im Norden Großbritanniens soll das Unglück ausgelöst haben. Sechs Menschen sind verletzt.

Bei einem Zugunglück in Schottland sind drei Menschen ums Leben gekommen, darunter auch der Lokführer. Das teilte die örtliche Polizei mit, sechs weitere wurden leicht verletzt. Der Zug entgleiste am Mittwochvormittag nach starken Regenfällen nahe der Stadt Stonehaven im Nordosten des Landesteils. Eine noch größere Tragödie blieb womöglich nur deswegen aus, weil nur wenige Fahrgäste in dem Zug waren.

Über der Unglücksstelle etwa 160 Kilometer nordöstlich von Edinburgh entfernt stieg am Mittwoch dunkler Rauch auf; Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte waren im Einsatz. Auch mindestens ein Rettungshubschrauber war vor Ort.

Nach Angaben der britischen Verkehrspolizei wurden Einsatzkräfte um 9.43 Uhr Ortszeit zum Einsatz in der Nähe von Stonehaven gerufen. In der Nacht war es in der hügeligen Gegend zu Stürmen und Überschwemmungen gekommen. Stonehaven liegt auf der Strecke für Passagierzüge, die Aberdeen mit den Städten Edinburgh und Glasgow verbindet.

"Große Traurigkeit"

Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon sprach auf Twitter von einem "extrem ernsten Vorfall". Die Unglücksstelle sei für Helfer nur schwer zu erreichen. Zur Ursache machte die Polizei zunächst keine Angaben. Die Nachrichtenagentur PA berichtete von einem Erdrutsch. Das Triebfahrzeug stürzte demnach mit drei seiner vier Waggons eine Böschung hinunter. Wenige Stunden zuvor hatte der Betreiber der Bahn, ScotRail, noch vor Überflutungen in der Region gewarnt.

Der britische Verkehrsminister Grant Shapps erklärte, er sei in Gedanken bei den Betroffenen und ihren Familien. Ein Politiker aus der Region sprach von einer "schrecklichen Situation". Der britische Premierminister Boris Johnson schrieb auf Twitter: "Ich bin traurig über den sehr ernsten Vorfall in Aberdeenshire und meine Gedanken sind bei allen Betroffenen. Mein Dank geht an die Rettungsdienste vor Ort."

Später äußerte sich auch Königin Elizabeth II., 94. Die Nachricht von dem Unglück habe "große Traurigkeit" bei ihr ausgelöst, teilte die Monarchin per Twitter mit. Sie und ihr 99 Jahre alter Mann Prinz Philip sowie die ganze Königsfamilie seien in Gedanken und Gebeten bei den Familien der Toten und Verletzten.

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SZ/dpa/AP/jael
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