Süddeutsche Zeitung

Ruby-Prozess:Berlusconi legt Berufung ein

Hatte er Sex mit einer minderjährigen Prostituierten? Silvio Berlusconi hatte die Vorwürfe stets bestritten. Nun hat der frühere italienische Ministerpräsident Berufung gegen seine Verurteilung im Ruby-Prozess eingelegt.

Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat Berufung gegen seine Verurteilung im Ruby-Prozess um Sex mit minderjährigen Prostituierten eingelegt. Berlusconis Anwälte reichten den Antrag auf Berufung am Donnerstag bei einem Gericht in Mailand ein, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Sie forderten einen Freispruch für Berlusconi, weil keine Straftat vorliege.

Der Politiker war im Juni in dem Prozess in erster Instanz zu sieben Jahren Haft und einem Verbot öffentlicher Ämter verurteilt worden.

Dem 77-Jährigen werden Amtsmissbrauch und Sex mit minderjährigen Prostituierten vorgeworfen. Laut Urteilsbegründung der Richter soll Berlusconi mit der Marokkanerin Karima El Mahroug Sex gegen Geld gehabt und von ihrer Minderjährigkeit gewusst haben.

Rubys Aussagen vor Gericht waren indes widersprüchlich: So konnte sie dem Staatsanwalt nicht die Frage beantworten, ob sie in einer bestimmten März-Nacht 2010 allein oder mit anderen jungen Frauen in der Berlusconi-Villa übernachtet hat. Frühere Aussagen in Verhören nannte sie "Dummheiten".

Der dreimalige italienische Regierungschef hatte die Vorwürfe stets bestritten. Der Prozess geht damit voraussichtlich in diesem Jahr in die zweite Instanz.

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dpa/dato
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