Süddeutsche Zeitung

Rafael van der Vaarts Neue:Ziemlich beste Freundinnen

Pippi Langstrumpf und Annika, Hanni und Nanni, Sylvie van der Vaart und Sabia Boulahrouz: An die Seite jeder Frau gehört eine beste Freundin, eine Seelenverwandte, mit der sie alles teilt. Alles. Und jeden.

Von Charlotte Frank

"Die Natur hat uns Menschen bestimmt für das Zusammenleben geschaffen", so beginnt Michel de Montaigne seinen Essay "De l'amitié", und so weit folgen wir ihm gern - bis zu der Stelle, an der er schreibt, "dass Frauen in der Regel die Ansprüche an das Niveau nicht erfüllen, die man an eine Geistesgemeinschaft stellen muss, wenn daraus dieses heilige Band der Freundschaft sich entwickeln soll."

Unerhört!

Frauen, so wissen wir seit Hanni und Nanni, haben nicht nur einen Haufen stets anrufbarer Freundinnen um sich, die sie, egal welchen Alters, gern "ihre Mädels" rufen, sondern stets eine Seelenverwandte. Eine beste Freundin, mit der sie alles teilen: Geschmack, Kleider, Interessen.

Das war schon bei Hannah Arendt und Mary McCarthy so. Bei Pippi Langstrumpf und Annika. Oder bei Sylvie van der Vaart und Sabia Boulahrouz. Beispielhaft, wie sich Sabia um Sylvie kümmerte, als deren Ehe mit dem HSV-Spieler Rafael van der Vaart zerbrach. Kam ständig in Hamburg-Eppendorf vorbei. Tröstete die Freundin. Und sogar deren Mann!

Nun ist zu hören: Sabia Boulahrouz ist die neue Frau an der Seite des Fußballers. Aber das macht gar nichts: "Ich denke nicht, dass Sylvie sauer ist", sagte sie der Bild. Montaigne wusste es nicht besser: Beste Freundinnen teilen eben: alles.

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Quelle:
SZ vom 09.04.2013
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