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Prozess:Mörder von Miss Honduras zu 45 Jahren Haft verurteilt

Eigentlich wollte sie zur Miss World gewählt werden, stattdessen wurde sie zum Symbol der Gewalt in ihrem Heimatland Honduras: Im November 2014 fanden Passanten die Leiche der 19-Jährigen María José Alvarado an einem Flussufer. Neben ihr lag ihre tote Schwester, auch die Tatwaffe wurde gefunden.

Knapp drei Jahre später ist jetzt der Täter zu 45 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof in Tegucigalpa befand Plutarco R. des Doppelmordes für schuldig.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Plutarco R. die beiden jungen Frauen auf seiner Geburtstagsfeier in der Provinz Santa Bárbara, gut 300 Kilometer nordwestlich der honduranischen Hauptstadt, erschossen hat. Hintergrund war wohl ein Eifersuchtsdrama. Der Täter war mit Alvarados Schwester Sofía liiert. Zeugenaussagen zufolge hatte sie mit einem anderen Mann getanzt, es sei zum Streit gekommen.

Alvarado habe noch versucht zu fliehen, die Schüsse trafen sie in den Rücken. Sechs Tage lang galten die beiden Frauen als vermisst, ähnlich wie Zehntausende andere Gewaltopfer in der Region.

Mehrere Helfer Plutarco R.s wurden in den vergangenen Monaten bereits verurteilt. Sie hatten ihm geholfen, das Verbrechen zu vertuschen und den Tatort zu reinigen.

Der Mord an der prominenten Miss Honduras hatte international für Empörung gesorgt. Das Verbrechen warf ein Schlaglicht auf die grassierende Gewalt in dem Land. Die Nation mit ihren acht Millionen Einwohnern hat eine der höchsten Mordraten der Welt.

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SZ.de/dpa/AFP/afis
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