Süddeutsche Zeitung

Proteste in Pittsburgh:Tränengas und Gummigeschosse

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Am Rande des G-20-Gipfels in Pittsburgh ist es zu gewaltsamen Protesten gekommen. Mindestens 15 Menschen wurden festgenommen.

Zum Auftakt des Weltfinanzgipfels in Pittsburgh ist es zu Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Sicherheitskräfte feuerten dabei Gummigeschosse ab und setzten Tränengas sowie Pfefferspray gegen Randalierer ein, wie die Zeitung Pittsburgh Post-Gazette berichtete. Auch ein Sprecher der Gipfelgegner sagte, die Polizei habe auch Gummigeschosse eingesetzt.

An verschiedenen Orten kam es zu Zusammenstößen zwischen den insgesamt mehreren hundert Gipfel-Gegnern und der Polizei. Besonders chaotisch waren dabei offenbar die Zustände bei dem nicht genehmigten "Marsch der Massen", zu dem das "Pittsburgh G-20 Resistance Project" aufgerufen hatte, ein Zusammenschluss von Gipfelgegnern. Er begann am Rand der Innenstadt und sollte am David L. Lawrence Convention Center enden - dem Hauptschauplatz des Weltfinanzgipfels.

Am Abend zog eine Gruppe von 300 Demonstranten randalierend durch einen Stadtteil etwa eineinhalb Kilometer vom G-20-Tagungszentrum entfernt. Sie zerschlugen Schaufenster und warfen mit Steinen auf die Polizei.

Über Verletzte wurde zunächst nichts bekannt. Nach offiziellen Angaben wurden bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen 15 Menschen festgenommen. Nach Angaben von Pittsburghs Bürgermeister Luke Ravenstahl haben die Polizeikräfte 17 bis 19 Menschen festgenommen. Andere Kundgebungen verliefen offenbar weitgehend friedlich.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte die Polizei wiederholt Aktivisten, die unter anderem mit großen Plakaten gegen den Gipfel demonstrierten, festgenommen. Nach Angaben der Zeitung wurden auch unbeteiligte Schaulustige durch das Pfefferspray in ihre Häuser zurückgetrieben. "Sie haben ganze Straßenblocks unter Gas gesetzt", sagte ein Demonstrant, der von anderen Teilnehmern der Proteste gegen die Reizungen des Gases behandelt wurde. "Ich bin wirklich überrascht", sagte er.

Die Innenstadt von Pittsburgh ist für die zweitägige Zusammenkunft der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer der Welt weiträumig abgesperrt. Weil die Polizei der Stadt üblicherweise nur über 900 Mann verfügt, wurden Tausende weitere Beamte in die Stahl-Stadt im Bundesstaat Pennsylvania abgeordnet.

Die G-20-Staats- und Regierungschefs trafen am Donnerstagabend zu ihrem zweitätigen Gipfeltreffen in Pittsburgh ein. Die Agenda reicht vom Klimaschutz über den Welthandel und künftige Wachstumsstrategien bis hin zur Debatte über eine IWF-Reform und die Schaffung einer Art Weltwirtschaftsregierung.

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dpa/AP/Reuters/grc
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