Süddeutsche Zeitung

Leute des Tages:"Wie eine Mischung aus Truman Show und Zoo"

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Prinz Harry erzählt über sein seltsames altes Leben in Großbritannien. Pink und ihr Mann vermeiden allzu viel Nähe.

Pink, 41, US-Sängerin, führt ihre Ehe nach dem Weniger-ist-mehr-Prinzip. "Wenn du zum ersten Mal zusammenkommst, betrachtest du diese Person als deine ganze Welt", sagte die Musikerin, die seit 15 Jahren mit dem Motocross-Fahrer Carey Hart verheiratet ist, dem Promi-Magazin People. "Eine Person kann aber nicht deine ganze Welt sein." Man müsse seine eigenen Leidenschaften haben, seine eigenen Freunde, seine eigene Zeit für sich. Früher sei sie sehr fordernd gewesen. "Jetzt erwarten wir weniger voneinander, und das ermöglicht es uns, uns irgendwie mehr zu geben."

Harry und Meghan, 36 und 39, britisches-US-amerikanisches Ehepaar, haben sich beim Einkaufen versteckt. Zu Anfang ihrer Beziehung hätten sie im Supermarkt so getan, als kennten sie sich nicht, erzählte der Prinz im Podcast "Armchair Expert". Einkäufe hätten sie, in unterschiedlichen Gängen stehend, per SMS diskutiert. Er sei oft mit gesenktem Kopf und Mütze unterwegs gewesen, um möglichst unerkannt zu bleiben. Sein Leben in Großbritannien sei "wie eine Mischung aus ,Die Truman Show' und einem Zoo" gewesen. Das königliche Paar war vor einem Jahr in die USA ausgewandert.

Margaret Keenan, 91, erste britische Corona-Impfpatientin, hat eine nach ihr benannte Giraffe kennengelernt. Das Kalb war am 8. Dezember im Whipsnade Zoo geboren worden, an jenem Tag also, an dem Keenan medienwirksam ihre Spritze gegen Covid-19 bekam - im Gedächtnis ist vor allem ihr Weihnachtsshirt geblieben, das sie bei der Impfung trug. Nun veröffentlichte der Zoo Fotos, auf denen zu sehen ist, wie Margaret Keenan ihre Namensvetterin füttert. "Beide Margarets lassen uns an eine bessere Zukunft nach einem schwierigen Jahr denken", sagte Zoo-Sprecher Owen Craft der Nachrichtenagentur PA. "Eine ist eine Zuchterfolgsgeschichte einer gefährdeten Art, die andere ist die erste Person, die eine Covid-19-Impfung bekommen hat."

Mike DeWine, 74, Gouverneur des US-Bundesstaats Ohio, veranstaltet eine Impf-Lotterie. Zu gewinnen gibt es aber kein Corona-Vakzin, sondern eine Finanzspritze, wie unter anderem die New York Times berichtet. Bürgerinnen und Bürger, die sich impfen lassen, qualifizieren sich für die Verlosung, fünf Wochen lang sollen jeweils eine Million Dollar verteilt werden. So soll die Zahl der Geimpften erhöht werden. "Ich weiß, viele werden sagen: Mr. DeWine, Sie sind verrückt, das ist Geldverschwendung", schrieb der Politiker der Republikanischen Partei auf Twitter. "Aber die wahre Verschwendung ist, ein Leben durch Covid-19 zu verlieren, wenn doch eigentlich genügend Impfstoff für alle zur Verfügung steht."

Jürgen Gosch, 79, Leiter des gleichnamigen Fisch-Imperiums, denkt nur partiell ans Aufhören. "Ich plane so, als wäre ich 50 Jahre alt. Ich werde überhaupt nicht nachlassen und planen", sagte der gelernte Maurer und Sylter Großgastronom der Deutschen Presse-Agentur. Sein Unternehmen abzugeben sei keine Alternative. "Dann sitze ich nachher zu Hause, gucke Fernsehen und dann kommen da die Wiederholungen, und ich merke das gar nicht. Da wirst du tüdelig." Eines habe er inzwischen aber doch aufgegeben: Er trinke nicht mehr bei seinen Gästen mit, "das ist zu hart für mich".

Carmen und Robert Geiss, 56 und 57, Reality-TV-Paar, haben Ärger wegen eines Restaurantbesuchs. Sie waren vom Kölner Ordnungsamt aus einer Pizzeria geworfen worden, da Bewirtung in Innenräumen derzeit laut Infektionsschutzgesetz verboten ist. Nach Angaben einer Sprecherin ihrer Produktionsfirma hielten sie sich aber für den Dreh ihrer RTL-2-Doku-Soap "Die Geissens - Eine schrecklich glamouröse Familie" in dem Lokal auf, das sei erlaubt. Das Ordnungsamt teilte hingegen mit, Dreharbeiten seien nicht im Gange gewesen, Kameras und Beleuchtungseinrichtungen seien ebenso wenig vorhanden gewesen wie eine Drehgenehmigung. Robert Geiss sagte dem Sender RTL, das Ordnungsamt müsse den Dreh-Ausfall "in irgendeiner Form" übernehmen.

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