Süddeutsche Zeitung

Leute des Tages:"Hall de Gosch"

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Bülent Ceylan mag Mannheimer Mundart, Saša Stanišić drückt begeistert auf einen Knopf und die Queen hat ihre royalen Pflichten wieder aufgenommen.

Bülent Ceylan, 45, Comedian, spricht gerne so, wie ihm die Schnauze gewachsen ist. "Mundarten sind ein Kulturgewinn. Leider hört man sie immer seltener. Dabei können sie Ausländern sogar die Integration erleichtern. Sprache schafft Nähe", sagte der Sohn einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters der Deutschen Presse-Agentur. Dabei vermittle jemand, der Dialekt spreche, damit oft Bodenständigkeit und Authentizität. Zudem könne man darin besser streiten, meinte der Künstler, der die Mannheimer Mundart beherrscht. "Wenn ich sage ,Hall de Gosch' statt ,Halt den Mund', klingt das gleich weniger aggressiv."

Saša Stanišić, 43, Schriftsteller, ist in den vergangenen Monaten zum Tüftler geworden: Statt nur in die Tasten zu hauen, baut er nun als Hobby ferngesteuerte Elektroautos zusammen. "Man kauft nicht das Auto fertiggebaut, sondern bekommt einen Bausatz. Das sind alles so Kleinteile, die man in mühsamster Arbeit zusammenbaut", sagte Stanišić der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Er selbst fahre in der Stadt vor allem Fahrrad. Dennoch habe ihn die Bastelei sehr begeistert. "Man sitzt da wirklich zwei, drei, vier Wochen lang und denkt, dass das niemals fahren kann. Und dann drückt man auf den Knopf und das Ding fährt tatsächlich blitzschnell über die Wiese." Das sei für ihn, "der technisch wirklich null begabt ist", eine tolle Sache. Auch das Fachsimpeln mit Fremden über die Motorisierung und ähnliches - "das macht echt Spaß". Nun habe er sich einen zweiten Bausatz bestellt, weil auch sein sechsjähriger Sohn immer häufiger mit dem Auto fahren will.

Jutta Gaßmann, Hundetrainerin aus Bad Münder, hält nun zusammen mit ihrem Amerikanischen Cockerspaniel Gil einen Weltrekord in der Disziplin "Meiste Sprünge durch einen Reifen innerhalb von einer Minute". Das hat das Rekord-Institut für Deutschland in Hamburg bestätigt. Gleich 47 Mal war die übereifrige Gil Ende März auf dem Expo-Gelände in Hannover durch einen Reifen gesprungen. Bei Prüfung des Videobeweises stellte das Institut fest, dass nur 43 Sprünge in die festgesetzte Zeit von 60 Sekunden fielen. Aber auch das lag weit über den mindestens 20 Sprüngen, die für eine Rekordleistung in dieser neu geschaffenen Disziplin vorgegeben waren.

Elisabeth II., 94, britische Königin, hat wenige Tage nach dem Tod ihres Mannes Prinz Philip überraschend ihre royalen Pflichten wieder aufgenommen. Die Queen verabschiedete den leitenden Beamten des Hofes, den sogenannten Lord Chamberlain, in den Ruhestand, wie britische Medien am Mittwoch berichteten. Philip war am vergangenen Freitag im Alter von 99 Jahren gestorben, er wird am Samstag beigesetzt.

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