Süddeutsche Zeitung

Polizei:Sechsjähriger in Potsdam vermisst

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Suche nach sechsjährigem Elias

Mit einem Hubschrauber, Hunden und Tauchern sucht die Polizei in Potsdam einen kleinen Jungen. Der sechsjährige Elias hatte die Wohnung seiner Eltern im Stadtteil Schlaatz am Mittwoch gegen 17 Uhr verlassen, um draußen in Sichtweite der Wohnung zu spielen. Als die Mutter ihn zum Essen hereinrufen wollte, war er nicht mehr da. Sie begann, ihr Kind zu suchen. Gegen 19 Uhr meldete sie ihn bei der Polizei als vermisst. Der Junge sei noch nie fortgeblieben, ohne sich abzumelden, sagte eine Polizeisprecherin.

In der Nacht konzentrierte sich die Suche vor allem auf den Stadtteil Schlaatz. Polizisten sind zu Fuß und mit Streifenwagen unterwegs. Sie haben die nähere Umgebung, Kellerräume, leerstehende Gebäude und auch ein altes Heizungsschachtsystem durchkämmt. Taucher hatten im nahen Fluss Nuthe nach dem Jungen gesucht. "Wir suchen ununterbrochen", sagte die Polizeisprecherin. "Wir drehen alles um, wir lassen keinen Stein auf dem anderen." Derzeit nimmt sich die Polizei Überwachungskameras von Supermärkten und dem öffentlichen Nahverkehr vor. Neben Dutzenden Polizisten helfen nach einem Facebook-Aufruf der Mutter auch etwa 30 Freiwillige bei der Suche.

Helfer verteilen Tausende Flyer im Viertel

Es seien schon 40 Hinweise bei der Polizei eingegangen. So haben etwa mehrere Zeugen berichtet, Elias auf einem Spielplatz gesehen zu haben. Ein anderer Zeuge sah das Kind an einer Haltestelle. Eine weitere Zeugin will ein Kind mit einem Mann am Supermarkt gesehen haben. Trotz intensiver Suche und inzwischen rund 40 Hinweisen aus der Bevölkerung sowie 3000 verteilten Flyern bleibt der Sechsjährige verschwunden. "Es gibt nach wie vor keine heiße Spur", sagte Polizeisprecher Heiko Schmidt.

Die Polizei geht deshalb weiterhin von einem Unglück aus. "Den Jungen zu finden, ist unsere oberste Priorität", sagte die Polizei. Die Ermittler befürchten, dass sich der Sechsjährige in einer Situation befinden könnte, in der er Hilfe braucht. Nach den Angaben der Ermittler trug er eine hellblaue Jeans, dunkelblaue Turnschuhe sowie ein weißes T-Shirt mit langen Armen und hellblauem "Adidas"-Aufdruck.

Polizei schließt Zusammenhang mit weiterem Vermisstenfall aus

Einen Zusammenhang mit dem Fall der verschwunden Inga aus Schönebeck in Sachsen-Anhalt schließen die Ermittler noch aus. Die Fünfjährige war am 2. Mai beim Feuerholzsammeln mit ihrer Familie in einem Waldstück bei Stendal verschwunden. Stendal ist nur etwa anderthalb Autostunden von Potsdam entfernt.

Die Polizei sucht noch immer nach ihr. An diesem Mittwoch setzte sie Spürhunde ein. Die Tiere führten die 30 Beamten von Haldensleben über die A 2 bis zum Berliner Ring nach Brandenburg. Dort schlugen sie einen Weg über die A 9 bis nach Halle ein. Die Suche blieb ohne Erfolg.

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SZ.de/dpa/afp
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