Olympische Spiele in London: Luftabwehrraketen auf Wohnhäusern geplant

Schlafen unter der Rakete - dies steht offenbar Londoner Bürgern bevor. Denn das Verteidigungsministerium plant, im Zuge der Anti-Terror-Maßnahmen für die Olympischen Spiele Luftabwehrsysteme auf Wohnhäusern zu installieren. Die Anwohner? Not amused.

Zum Schutz der Olympischen Spiele in London vor möglichen Angriffen wollen die britischen Behörden Flugabwehrraketen auf den Dächern von Wohnhäusern aufstellen.

Wie das Verteidigungsministerium am Sonntag mitteilte, wurden etwa 700 Bewohner eines Appartementblocks gut drei Kilometer von den wichtigsten Sportstätten entfernt bereits über die Pläne informiert. In einem Rundschreiben hieß es, Boden-Luft-Raketen könnten auf einem an das Gebäudedach angeschlossenen Wasserturm stationiert werden.

Der Hausbewohner Brian Whelan zeigte sich auf Nachfrage der Zeitung Telegraph bezüglich der Pläne skeptisch. Zwar heiße es in dem verteilten Infoblatt, die Abwehrraketen würden nur als letztes Mittel abgefeuert werden und ihm sei bewusst, dass die Maßnahme das Sicherheitsgefühl verstärken solle. Bei ihm selbst rufe die Vorstellung, direkt unter den Raketen schlafen zu müssen, aber lediglich Unruhe aus. Er halte den Plan der Behörden für "eine absolute Überreaktion".

Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums sagte laut Telegraph, Flugabwehrsysteme in London seien bereits seit Ende letzten Jahres als Teil eines komplexen Sicherheitsplans im Gespräch. In diesem Sinne seien geeignete Orte für die Stationierung identifiziert worden. Eine endgültige Entscheidung über die Installierung von Boden-Abwehr-Systemen für die Dauer der Spiele stehe aber noch aus.

Insgesamt sollen 13.500 britische Soldaten für die Sicherheit der Spiele im Sommer sorgen.