Süddeutsche Zeitung

Eriesee in Nordamerika:Häuser in zentimeterdicker Eisschicht

Die Gebäude sehen durch Wind und Wellen zwar wie aus Zuckerguss aus, für die Bewohner ist die eisige Lage aber alles andere als ein Zuckerschlecken.

Es ist ein seltsam anzuschauendes Naturphänomen: Am Eriesee, der eine natürliche Grenze zwischen Kanada und den USA darstellt, haben starke Winde Wohnhäuser komplett vereist. Berichten zufolge soll das Eis sich in der Nacht von vergangenem Donnerstag auf Freitag an den Häusern, Straßenlaternen und Autos festgesetzt haben.

Grund für das ungewöhnliche Schauspiel sollen die Orkanböen sein, die etwa zwei Tage lang über den See, die Städte und Dörfer gezogen waren. Die davon weit gewehte Gischt der Wellen soll an den Mauern der Gebäude fest gefroren sein. Medienberichten zufolge waren die Wellen zwischenzeitlich mehr als fünf Meter hoch.

Ed Mis, einer der Bewohner von Hamburg - einer Kleinstadt im US-Bundesstaat New York - sagte CNN, dass er die Nachbarschaft zwar schon oft vereist erlebt hätte, aber so schlimm wie in diesem Jahr sei es noch nie gewesen. "Es sieht unecht aus", sagte Mis, "in meinen Haus ist es dunkel. Das kann ein wenig unheimlich sein, ein bisschen beängstigend".

Beunruhigt sind die Bewohner der betroffenen Häuser aber vor allem wegen der Stabilität ihrer Gebäude: Die Frage ist, ob die Dächer das zusätzliche Gewicht des Eises halten. Das wird sich aber vermutlich erst zeigen, wenn das Eis schmilzt.

Mis zufolge soll die Eisschicht in seinem Garten am Freitag mehr als drei Meter hoch gewesen sein. Inzwischen habe sich die Situation wieder etwas entspannt. Es sei zwar ein schöner Anblick, sagt er, "aber ich will das nicht noch einmal erleben".

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