Süddeutsche Zeitung

Naturgewalt:Hurrikan "Ingrid" richtet Chaos in Mexiko an

Lesezeit: 1 min

Obwohl Hurrikan "Ingrid" noch gar nicht auf Mexikos Küste aufgetroffen ist, hat der Wirbelsturm schon für schwere Verwüstungen im ganzen Land gesorgt. Und es könnte noch viel schlimmer kommen: Meteorologen befürchten eine gefährliche Flutwelle.

Schon vor seiner Ankunft in Mexiko hat der Hurrikan "Ingrid" heftige Regenfälle und Überschwemmungen in weiten Teilen des Landes ausgelöst. Die Behörden teilten mit, dass alleine im Norden des Bundesstaats Veracruz mindestens 20 Brücken durch die Wassermassen beschädigt und mehr als 70 Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten wurden. Es gilt die höchste Alarmstufe, tausende Anwohner wurden von über die Ufer tretenden Flüssen evakuiert.

Auch in den östlich gelegenen Bundesstaaten Chiapas und Tamaulipas sowie in Regionen wie Guerrero, Tabasco und Oaxaca gingen sintflutartige Regenfälle nieder. Kurz vor dem erwarteten Erreichen der mexikanischen Küste am Montag hatte sich der Tropensturm zu einem Hurrikan ausgewachsen. Seine Gefahrenpotenzial wurde von mäßig auf stark angehoben.

Nach Angaben des Nationalen Wetterzentrums herrschten am Samstagabend Windgeschwindigkeiten von bis zu 125 Stundenkilometern im Herzen des Sturms, das zu diesem Zeitpunkt noch etwa 315 Kilometer vor Mexikos Ostküste lag. Meteorologen gehen davon aus, dass der Wirbelsturm weiter an Kraft gewinnen dürfte, bevor er im Laufe des Montags auf Land trifft.

Experten befürchten "lebensbedrohliche" Springfluten und Schlammlawinen infolge der starken Regenfälle vor allem in manchen Gebirgsregionen, wo bis zu 60 Zentimeter Niederschlag erwartet wurden. Außerdem könne die Kraft den Meeresspiegel um ein bis zwei Meter anheben und so eine gefährliche Flutwelle auslösen. Entlang der Küste drohten dadurch zerstörerische Folgen binnen der kommenden 48 Stunden. Der staatliche Ölkonzern Pemex hatte schon am Donnerstag vorsichtshalber alle "See- und Luftaktivitäten" in der Region eingestellt.

Zugleich richtet der Tropensturm "Manuel" Schäden an der Pazifikküste des Landes an. Die Hafenbehörde von Acapulco meldete ein Fischerboot mit einer unbekannten Zahl von Insassen als vermisst. Im Bundesstaat Guerrero wurden nach Angaben des Zivilschutzes mehrere Häuser in zwei Dörfern durch Hochwasser beschädigt. Dutzende weitere sind von den Fluten bedroht.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1770961
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/AFP/jst
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.