Süddeutsche Zeitung

Nach Flugzeugabsturz in Ägypten:Ägyptische Behörden stoppen Rückflüge aus Scharm el-Scheich

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"Gespräche auf höchster politischer Ebene"

Ägyptische Behörden hindern britische Fluggesellschaften daran, im Urlaubsort Scharm el-Scheich gestrandete Briten nach Hause zu holen. Das gibt die Fluglinie Easyjet auf ihrer Website bekannt. Es gebe "Gespräche auf höchster politischer Ebene" zwischen Großbritannien und Ägypten, um das Problem zu lösen.

Der Grund dafür ist noch unklar. Der BBC zufolge könnten Probleme mit der zeitlichen Organisation der Starts und Landungen in Scharm el-Scheich das Problem sein. Von "logisitischen Problemen" spricht auch der britische Botschafter in Ägypten.

Aus Sorge vor Terroranschlägen Flüge gestoppt

Mehr als 20 Flüge verschiedener Linien waren für diesen Freitag geplant, nachdem die Regierung in London am Donnerstagabend die Genehmigung erteilt hatte. Aus Sorge vor Terroranschlägen hatte die Regierung zunächst alle Flüge zwischen Großbritannien und dem beliebten Urlaubsort am Roten Meer gestoppt. Der Grund dafür war die Vermutung, dass der über der Sinai-Halbinsel abgestürzte russische Passagierflug eine Bombe an Bord gehabt habe.

Bei den Flügen sollte es deshalb zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen geben. So sollten die Fluggäste nur Handgepäck mitnehmen. Koffer und größeres Gepäck sollten separat transportiert werden.

Nach Angaben der Regierung in London halten sich 20 000 Briten auf dem Sinai auf. Scharm el-Scheich ist vor allem bei britischen und russischen Urlaubern ein beliebtes Ferienziel.

Absturzursache weiterhin unklar

Die Ursache des Absturzes ist weiterhin unklar. Großbritanniens Premierminister David Cameron sagte, es sehe "mit zunehmender Wahrscheinlichkeit" danach aus, als hätten Terroristen eine Bombe an Bord geschmuggelt. Die britische Regierung berief sich unter anderem auf Geheimdienst-Informationen.

US-Präsident Obama äußerte sich ähnlich, wenn auch zurückhaltender: "Ich glaube, es gibt die Möglichkeit, dass es eine Bombe an Bord gegeben hat. Wir nehmen das sehr ernst", sagte er in einem Interview.

Ägypten und Russland mahnten dagegen zu Geduld. Ein Terroranschlag könnte schwere Folgen für die ägyptische Tourismusindustrie haben.

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