Süddeutsche Zeitung

Nach Festnahme in Mexiko:Drogenboss Treviño Morales fordert Schutz vor Folter im Gefängnis

Der inhaftierte mexikanische Drogenboss Miguel Ángel Treviño Morales fürchtet Misshandlungen im Gefängnis - und bittet um rechtlichen Schutz. Viel Erfolg dürfte der geschnappte Chef des Kartells Los Zetas damit zwar nicht haben, Menschenrechtsgruppen halten seine Sorge allerdings für begründet.

Der inhaftierte mexikanische Drogenboss Miguel Ángel Treviño Morales fürchtet, im Gefängnis gefoltert zu werden. Treviño Morales habe eine gerichtliche Eingabe gemacht und um rechtlichen Schutz gebeten, hieß es aus Gerichtskreisen. In dem Schreiben gehe es um "mögliche Handlungen der Folter, der Isolation und der Misshandlung, die stattgefunden haben könnten oder stattfinden könnten". Die Eingabe werde voraussichtlich von zuständigen Richter zurückgewiesen.

Den Angaben zufolge besuchte ein Gerichtsmitarbeiter Treviño Morales im Gefängnis in Mexiko-Stadt. Der Mitarbeiter habe festgestellt, dass der Häftling keinen Grund zu Beschwerde habe, hieß es weiter. Es gebe "weder Folter noch Misshandlung noch Isolation noch das Risiko, dass es dazu kommt".

Treviño Morales' Eingabe zielt darauf ab, seine Rechte zu schützen. Sie kann den Angaben zufolge aber keine Freilassung erreichen. Menschenrechtsgruppen werfen den mexikanischen Behörden immer wieder vor, im Kampf gegen die Drogenkartelle inhaftierte Verdächtige zu foltern.

Treviño Morales, Chef von Mexikos berüchtigstem Drogenkartell Los Zetas, war am Montag bei einem spektakulären Einsatz nahe der Grenze zu den USA festgenommen worden. Ihm werden Morde, Drogenhandel, Folter und Geldwäsche zur Last gelegt.

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AFP/sebi
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