Drogenkartell "Los Zetas":Berüchtigter Drogenboss in Mexiko festgenommen

"El Z-40" ist gefasst: Elitesoldaten haben Treviño Morales, einen der meistgesuchten Männer Mexikos, an der Grenze zu den USA gefangen genommen. Präsident Peña Nieto ist damit ein wichtiger Schlag im Kampf gegen die Drogenkartelle in seinem Land gelungen.

Der berüchtigte Chef des Drogenkartells "Los Zetas" ist gefasst worden. Miguel Ángel Treviño Morales, einer der von den mexikanischen und amerikanischen Behörden meistgesuchten Männer, ist am Montag von Elitesoldaten der mexikanischen Marine festgenommen worden. Dies bestätigte die Regierung in Mexiko-Stadt.

Der auch als "El Z-40" bekannte Treviño Morales sei in den frühen Morgenstunden im Nordosten Mexikos nahe der US-Grenze gestellt worden, teilte ein Sprecher des Sicherheitskabinetts mit. Zusammen mit dem 40-jährigen Drogenboss seien in der Stadt Nuevo Laredo im Bundesstaat Tamaulipas auch zwei andere Bandenmitglieder gefangengenommen worden. Bei der Festnahme auf einer Landstraße um 3:45 Uhr Ortszeit seien keine Schüsse gefallen.

Auf die Ergreifung von Treviño Morales hatten Mexiko und die USA bis zu fünf Millionen Dollar ausgesetzt. Nach dem Tod von Heriberto Lazcano bei einem Militäreinsatz im Oktober 2012 hatte Treviño Morales die Führung des brutalen Drogenkartells übernommen. Im Gegensatz zu den Zetas-Gründungsmitgliedern war Treviño Morales kein früherer Militärangehöriger. Treviño Morales wird unter anderem der organisierten Kriminalität, des Totschlags, des Drogenhandels und der Geldwäsche beschuldigt, sagte Sánchez.

Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen Dollar

Die Festnahme ist der erste große Erfolg gegen die organisierte Kriminalität in den sieben Monaten Amtszeit von Präsident Enrique Peña Nieto, der den Kampf gegen die Drogenkriminalität zu einem Schwerpunkt seiner Amtszeit erklärt hat. Auch die USA hatten Vorwürfe gegen Treviño Morales erhoben und eine Belohnung in Höhe von bis zu fünf Millionen Dollar ausgesetzt für Hinweise zur Ergreifung.

Die in den Neunzigerjahren als bewaffneter Arm des berüchtigten Golfkartells gegründeten "Los Zetas" sind nicht nur im Drogenhandel aktiv, sie erpressen auch Migranten auf deren Weg in die USA. Außerdem verlangen sie Schutzgelder von Kasinos, Restaurants, Hotels und Nachtbars. 2010 trennten sie sich vom Golfkartell und wurden zur selbständigen Organisation. Mittlerweile hat die Bande ihren Einfluss über den gesamten Osten Mexikos bis nach Guatemala und in andere Länder Mittelamerikas ausgedehnt.

In Mexiko tobt seit Jahren ein regelrechter Drogenkrieg. Seit Anfang 2007 wurden mehr als 70.000 Menschen getötet. Einige der grausamsten Taten sollen auf das Konto des "Zetas"-Kartells gehen, darunter das Massaker an Dutzenden Migranten im Norden Mexikos vor drei Jahren. Auch die 49 Leichen ohne Kopf, die bei Monterrey im vergangenen Jahr gefunden wurden, sollen dort von den "Zetas" abgeladen worden sein.

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