Süddeutsche Zeitung

Myanmar:Militärmaschine vor  Küste abgestürzt

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Eine vermisste Militärmaschine mit über hundert Menschen an Bord ist offenbar abgestürzt.

Von Arne Perras, Singapur

Eine vor der Küste Myanmars vermisste Militärmaschine mit über hundert Menschen an Bord ist offenbar abgestürzt. Die Maschine war in der südlichen Hafenstadt Myeik gestartet und hatte Kurs auf Rangun genommen, die Wirtschaftsmetropole Myanmars. Um 13.35 Uhr Ortszeit verschwand die Militärmaschine, die Soldaten und deren Familien transportierte, wohl vom Radar. Einige Stunden später bestätigte ein Beamter, dass die Suchmannschaften Wrackteile im Meer gesichtet hätten. Eine Bestätigung der Armee gab es bisher nicht. Ob die Maschine versucht hatte, auf dem Wasser notzulanden, oder ob sie abgestürzt war, war am Mittwoch noch unklar.

Am Wetter hat es offenbar nicht gelegen, die Verhältnisse sollen gut gewesen sein, hieß es in Kreisen des Flughafenpersonals. Das Büro des Militärchefs hatte zunächst nur das Verschwinden der Maschine bestätigt. Doch am Abend sagte ein Beamter in Myeik: "Jetzt haben sie Wrackteile im Meer gefunden." Der Unfallort liegt demnach mehr als 200 Kilometer westlich der Hafenstadt Dawei in der Andamanensee. Nach Angaben der Armee befanden sich an Bord 108 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder. Ob es womöglich Überlebende gab, wurde zunächst nicht bekannt.

Die viermotorige Transportmaschine vom Typ Y-8F-200 stammt, wie der Großteil des myanmarischen Militärgeräts, aus China. Die Y-8F-200 ist der russischen Antonov An-12 nachempfunden und ein gängiges Exportmodell Chinas.

2016 war bereits eine Maschine der Luftwaffe kurz nach dem Start in Nay Pyi Taw abgestürzt, dabei starben alle fünf Crewmitglieder. Vor allem in den Achtziger- und Neunzigerjahren kam es in der Luftfahrt des früheren Birma zu Unfällen, auch 2012 starben zwei Menschen, als eine Maschine vor einem Rollfeld bruchlandete.

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Quelle:
SZ vom 08.06.2017
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