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Missbrauchsvorwürfe gegen Royal:Fergie verteidigt Prinz Andrew

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"Fergie" und Buckingham Palace stellen sich hinter Prinz Andrew

Während neue Vorwürfe zum Missbrauch einer Minderjährigen Prinz Andrew in Bedrängnis bringen, bekommt der Sohn der Queen Rückendeckung von seiner Ex-Frau. "Er ist ein großartiger Mann, der beste Mann der Welt", sagte Sarah Ferguson dem britischen Boulevardblatt Daily Mail. Den aktuellen Skandal habe "Fergie" allerdings nicht direkt kommentieren wollen.

Die Vorwürfe gegen den jüngeren Bruder von Thronfolger Prinz Charles sind in den USA aufgetaucht. Dort gibt eine Frau an, sie sei als Minderjährige zum Sex mit diversen Männern, darunter Andrew, gezwungen worden. Der Londoner Buckingham-Palast hat die Vorwürfe in ungewöhnlicher Deutlichkeit als "völlig falsch" zurückgewiesen und inzwischen auch einen Bericht dementiert, wonach Andrews angebliches Opfer einmal der Queen vorgestellt worden sei.

Zeugen sollen mit Versprechen und Drohungen beeinflusst worden sein

Der britische Telegraph berichtet derweil unter Berufung auf US-Ermittler, der US-amerikanische Multimillionär und verurteilte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein habe die Anwaltskosten für Zeugen bezahlt, die vor Gericht Fragen zu Treffen mit dem Prinzen nicht beantwortet haben. Auch die Daily Mail schrieb, Epstein solle Zeugen mit Versprechen und Drohungen beeinflusst haben.

Die Vorwürfe gegen Prinz Andrew und Epstein sind einem Guardian-Bericht zufolge nicht neu. Epstein wurde bereits 2008 wegen Anstiftung zur Prostitution zu einer anderthalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, von der er 13 Monate absaß. In einem Artikel der US-Zeitschrift Vanity Fair aus dem Jahr 2011 war von einem "Harem von jugendlichen Mädchen" die Rede und von Pool-Partys, auf denen es zum Sex mit Minderjährigen gekommen sei. Auch Prinz Andrew sei bei einigen dieser Partys anwesend gewesen.

Heikle Freundschaften

Die Freundschaft zu dem Investmentbanker hatte Andrew 2011 seinen Posten als Außenhandelsbeauftragter Großbritanniens gekostet. Schon damals ließ Andrew sämtliche Vorwürfe dementieren. Auch Fergie stand laut Daily Mail zumindest in der Vergangenheit in enger Beziehung zu Epstein. Sie habe im Jahr 2010 15 000 Pfund von ihm erhalten, um Schulden bezahlen zu können.

Der Prinz ist inzwischen aus dem Skiurlaub in der Schweiz in sein Haus im englischen Windsor nahe London zurückgekehrt. Es wird jedoch erwartet, dass Prinz Andrew wie üblich beim Weltwirtschaftsforum in Davos Ende Januar zum Empfang lädt. Neben Sarah Ferguson fand auch der Londoner Bürgermeister am Dienstag lobende Worte: "Er leistet viel Gutes und arbeitet viel", sagte Boris Johnson dem Sender LBC Radio. Andrew helfe britischen Firmen, Geschäfte rund um den Globus abzuschließen.

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