Süddeutsche Zeitung

Missbrauch im Ferienlager:Anti-Aggressions-Training statt Anklage

Erziehungsgedanke im Vordergrund: Sie hatten jüngere Campbewohner gequält und sexuell misshandelt, doch vor Gericht müssen sich die Täter von Ameland vermutlich nicht verantworten.

Nach den Missbrauchsfällen auf der niederländischen Ferieninsel Ameland ist nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft noch nicht entschieden, ob die beschuldigten Minderjährigen angeklagt werden.

Das Ermittlungsverfahren könne für die Jugendlichen auch mit einem Anti-Aggressions-Training enden, sagte Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer der Neuen Osnabrücker Zeitung. Das Jugendstrafrecht sei vom Erziehungsgedanken geprägt, erklärte er zur Begründung.

Bei einer Sommerfreizeit des Stadtsportbundes Osnabrück sollen Anfang Juli mehrere Kinder von Jugendlichen gequält und sexuell misshandelt worden sein. Die beschuldigten Minderjährigen haben die Taten ganz oder zumindest teilweise gestanden.

Nach Abschluss der Ermittlungen sollen die Akten dem Zeitungsbericht zufolge auch dem Jugendamt zur Verfügung gestellt werden, damit es Vorschläge für erzieherische Maßnahmen unterbreiten kann.

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dpa/jobr
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