Süddeutsche Zeitung

Miami Beach:Rätsel um mysteriöses Treibgut gelüftet

Ein herrenloser Konzertflügel mitten im Meer auf einer Sandbank vor der Küste Floridas - das sorgte in den vergangenen Tagen für aufgeregte Spekulationen. Nun ist das Rätsel um die Herkunft des teuren Treibholzes gelöst.

Seit Tagen steht der Konzertflügel einsam und verlassen auf einer Sandbank vor der Küste Floridas - und sorgte bei den Einwohnern schon für die abenteuerlichsten Erklärungsversuche. Bevor sich eine richtige Legende um das Instrument spinnen konnte, wurde das Rätsel um die Herkunft des Flügels nun gelöst: Es war der Scherz eines Teenagers.

Das fast 300 Kilogramm schwere Instrument war in der Lagune Biscayne Bay bei Miami entdeckt worden - hunderte Meter vom Land entfernt. Selbst bei Flut ragte der schwarze Korpus noch aus den Wellen. Die unterschiedlichsten Theorien wurden über den verirrten Flügel in Umlauf gebracht - und es gab sogar zwei Bekenner: Ein 22 Jahre alter Filmstudent sagte, er habe das Piano auf die Sandbank gerudert, um ein originelles Musikvideo zu drehen. Gleich darauf behaupteten die Filmemacher Anais und Billy Yaeger, sie hätten den Flügel auf die Sandbank gebracht. Er sei Teil ihres Kunstfilms "Jesus von Malibu".

Alles falsch, schreibt jetzt die New York Times. In Wirklichkeit war es ein 16-Jähriger Junge, der die Idee seines Vaters, eines Fernsehmitarbeiters, aufgegriffen hat. Zusammen brachten sie das alte Piano auf die Sandbank, um es brennend zu filmen. Doch der Flügel fing kein Feuer und aus dem geplanten Video wurde nichts.

Immerhin reichten die Bilder, damit der Teenager seine Urheberschaft beweisen konnte. Das Piano könnte noch länger im Meer stehen. Da es die Schifffahrt nicht gefährdet, interessiert sich die Küstenwache nicht für das verkohlte Instrument.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1052625
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de/dpa/feko
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.