Süddeutsche Zeitung

Drogenkrieg in Mexiko:Polizeichefin verliert Job

Aus Angst vor Morddrohungen hatte sie in den USA Asyl beantragt, dann erschien sie nicht mehr in der Arbeit. Jetzt ist Marisol Valles offiziell entlassen worden.

Die "tapferste Frau" Mexikos, Marisol Valles, hat ihren Job als Polizeichefin des nordmexikanischen Práxedis G. Guerrero verloren. Die 20-Jährige ist offiziell von ihrem Posten entlassen worden.

Die junge Mutter reiste vergangene Woche in die USA, um dort Asyl zu beantragen. Bereits seit Ende Februar war sie nicht mehr zum Dienst erschienen. Valles hat einem Verwandten zufolge Morddrohungen von einer kriminellen Gruppe erhalten. Die Lokalregierung erklärte hingegen, von den Drohungen nichts gewusst zu haben.

Die Studentin hatte den Job im Oktober angenommen. Nach Angaben der Behörden war sie die einzige, die bereit war, den vakanten Posten in der Ortschaft übernehmen.

Die 10.000-Einwohner-Stadt Práxedis Guadalupe Guerrero liegt nahe der Grenze zu den USA im Bundestaat Chihuahua, der besonders stark von der Drogengewalt betroffen ist. Im Juni wurden der Bürgermeister der 50 Kilometer von Ciudad Juárez entfernten Kleinstadt und sein Sohn ermordet, mehrere Polizisten wurden ebenfalls umgebracht.

In Mexiko tobt ein brutaler Kampf zwischen rivalisierenden Drogenbanden. Bei Schießereien zwischen rivalisierenden Banden kamen im Nordosten des Landes 18 Menschen ums Leben. Erst Mitte Februar waren 18 Menschen bei Kämpfen in der nahegelegenen Stadt Padilla getötet worden.

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AFP/dpa/dapd/cag
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