Süddeutsche Zeitung

Mexiko:Ex-Militär soll in gefährlichster Stadt der Welt aufräumen

Die mexikanische Grenzstadt Ciudad Juárez hat einen neuen Polizeichef. Doch der Oberstleutnant ist umstritten: Er soll an Folterungen beteiligt gewesen sein.

In der gefährlichsten Stadt Mexikos hat ein neuer Polizeichef sein Amt angetreten: Der 51-jährige Oberstleutnant Julian Leyzaola steht seit Donnerstag an der Spitze der Polizei in der nördlichen Grenzstadt Ciudad Juarez, in der sich die Drogenkartelle des Landes seit Jahren einen gnadenlosen Bandenkrieg liefern.

Der Bürgermeister der Stadt, Hector Murguia, sagte, Leyzaola sei ausgewählt worden, "weil er ein Mann ist, der bereits Ergebnisse vorzuweisen hat". Bei einer Pressekonferenz sagte Leyzaola, er werde mit "harter Hand" gegen die organisierte Kriminalität vorgehen. Seine Ernennung erfolgte mit Zustimmung von Präsident Felipe Calderón, wie das Bürgermeisteramt mitteilte.

Allein im vergangenen Jahr fielen in Ciudad Juarez dem Krieg der Drogenkartelle 3100 Menschen zum Opfer. Von 2008 bis 2010 war Leyzaola Polizeichef im nordwestmexikanischen Tijuana an der Grenze zu Kalifornien. Die US-Bundespolizei FBI hatte ihn im November für seine dortigen Erfolge bei der Verbrechensbekämpfung ausgezeichnet.

Leyzaola ist äußerst umstritten. Menschenrechtsorganisationen werfen ihm vor, an Folterungen beteiligt gewesen zu sein.

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AFP/dpa
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