Süddeutsche Zeitung

#MeToo:Schauspielerin McGowan klagt gegen Weinstein wegen Einschüchterung

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Rose McGowan, eine der Vorkämpferinnen der #MeToo-Bewegung, hat Harvey Weinstein verklagt - wegen des Vorwurfs "einer weitläufigen Schmierkampagne". Der frühere Studioboss und seine Helfer werden beschuldigt, gegen die Schauspielerin vorgegangen zu sein, bevor sie Weinstein der Vergewaltigung beschuldigte.

Weinstein und seine früheren Anwälte hätten einen "teuflischen" und illegalen Versuch unternommen, die Opfer sexueller Übergriffe zum Schweigen zu bringen, heißt es in Gerichtsdokumenten, die das Branchenblatt Variety veröffentlichte. McGowan wirft ihnen unter anderem Betrug, Verletzung der Privatsphäre und emotionale Bedrängnis vor. Neben dem Produzenten und seinen früheren Anwälten verklagt sie auch die umstrittene Sicherheitsfirma Black Cube.

Die Klage wurde am Mittwoch in Los Angeles eingereicht. Weinstein wies die Vorwürfe durch seine Anwältin zurück. McGowan sei nur auf Geld und auf Publicity aus, schrieb Phyllis Kupferstein in einer Mitteilung, die dem Hollywood Reporter vorlag.

Nach Angaben der Schauspielerin wurde sie 1997 von dem Produzenten vergewaltigt. Diesen Vorfall wollte sie 2016 in ihrem geplanten Buch beschreiben. Weinstein und sein Team hätten mit allen Mitteln versucht, dies zu unterdrücken, macht die 46-Jährige in ihrer Klage geltend. Dazu gehörte auch Rufschädigung, so dass ihr niemand glauben würde. McGowan pocht vor Gericht auf eine Entschädigung in nicht genannter Höhe.

Die Schauspielerin war 2017 eine der ersten Frauen, die Weinstein Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe vorwarfen. 2018 wurde der Filmproduzent in New York wegen krimineller sexueller Handlungen angeklagt. Der Prozess soll im kommenden Januar beginnen. Mehr als 80 Frauen haben Vorwürfe gegen den 67-Jährigen erhoben. Bei der Anklage in New York geht es allerdings nur um zwei Vorfälle aus den Jahren 2006 und 2013. Weinstein beteuert, jegliche sexuelle Handlungen seien einvernehmlich erfolgt.

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