Süddeutsche Zeitung

Massenmord in Guatemala:Regierung verhängt Notstand

"Guatemala muss sich dem Angriff stellen": Nach dem Fund von 27 enthaupteten Leichen geht die Regierung rigoros gegen die Verantwortlichen vor. Die Polizei tötete bereits zwei Verdächtige.

Nach dem Fund von 27 enthaupteten Leichen in Guatemalas nördlichem Regierungsbezirk Petén hat die Regierung dort den Notstand verhängt. Die Anordnung solle es ermöglichen, die Verantwortlichen für das Blutbad auf einem Anwesen in La Libertad zu fassen, sagte Staatschef Alvaro Colom in einer Fernsehansprache.

"Guatemala muss sich diesem Angriff stellen, der nicht nur dieses Land, sondern die gesamte Region betrifft." Die Anordnung gelte den ganzen Dienstag über, führte Colom aus.

Seinen Angaben zufolge nahm die Polizei bereits einen Verdächtigen fest und tötete zwei weitere. Bei dem Einsatz seien zwei Beamte verletzt worden. Örtliche Medien berichteten, der Notstand erlaube den Behörden unter anderem die Einschränkung von Demonstrationen sowie nächtliche Razzien.

Nach der Tat in Petén hatte die Polizei zwischenzeitlich von 28 enthaupteten Leichen gesprochen, am Montag wurde die Zahl auf 27 korrigiert. Von den Opfern wurden bislang 15 identifiziert. Zu ihnen zählen zwei Frauen sowie drei Minderjährige, der jüngste von ihnen war 13 Jahre alt.

Es wird vermutet, dass das Drogenkartell Los Zetas aus dem Nachbarland Mexiko hinter dem Blutbad steckt.

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AFP/cag
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