Süddeutsche Zeitung

Hauseinsturz in Marseille:Weitere Leichen aus Trümmern geborgen

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Nach einer Explosion bricht ein vierstöckiges Gebäude in Marseille in sich zusammen. Rettungskräfte suchen nach Verschütteten, mehrere Menschen überleben den Einsturz nicht.

Nach dem Einsturz eines Gebäudes in der Innenstadt von Marseille haben Rettungskräfte eine dritte und vierte Person tot aus den Trümmern geborgen. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Montagvormittag mit. Bereits in der Nacht waren zwei Menschen tot in dem Geröll gefunden worden. Nähere Angaben zu ihnen gab es zunächst nicht.

Acht Bewohner gelten seit dem Kollaps als vermisst. Zeitweise wurde auch befürchtet, ein Mann aus einem angrenzenden Haus könne unter den Trümmern sein. Mittlerweile habe er sich aber bei seinen Angehörigen gemeldet, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Die Suche nach den mutmaßlich Verschütteten geht indes weiter. Angesichts der schwierigen Lage dürfte die Bergung der Leichen einige Zeit in Anspruch nehmen, berichteten französische Medien unter Berufung auf die Feuerwehr. Dass es mehrere Meter unter dem Geröll brennt, erschwert die Rettungsarbeiten erheblich. Bisher sei das Feuer nicht vollständig gelöscht und könne jederzeit erneut entflammen, wie Marseilles Bürgermeister Benoît Payan erklärte.

Das vierstöckige Haus in der Rue Tivoli im fünften Marseiller Arrondissement war in der Nacht zum Sonntag in Folge einer Explosion aus bislang unbekannter Ursache eingestürzt. Dabei wurden auch Teile der beiden benachbarten Häuser heruntergerissen. Einige Stunden später stürzte eines der danebenstehenden Häuser vollständig ein.

In dem Gebäude lebten den Angaben zufolge acht Menschen. Marseilles Staatsanwältin Dominique Laurens zufolge gibt es von ihnen bislang keine Nachricht. Die Personen hätten nicht auf Anrufe reagiert, Verwandte hätten sich besorgt an die Behörden gewandt. Bei den vermutlich Verschütteten handelt es sich überwiegend um ältere Menschen und ein Pärchen um die 30. Kinder seien zum Zeitpunkt des Einsturzes wohl nicht in dem Gebäude gewesen.

Bei dem Einsturz wurden fünf Menschen aus benachbarten Gebäuden verletzt. Etwa 30 Häuser wurden sicherheitshalber evakuiert. "Solange es Hoffnung gibt, Lebende zu finden, hören wir nicht auf", sagte Marseilles Bürgermeister Benoît Payan am Montagmorgen. Bereits am Sonntagabend hatte er jedoch eingeräumt, die Hoffnung, Menschen lebend unter den Trümmern zu finden, sei verschwindend gering.

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