Süddeutsche Zeitung

Bilder:Wie Prinz Charles zum König erklärt wurde

Lesezeit: 2 min

Hände schütteln, Salutschüsse, hochsymbolische Unterschriften und Uniformen aus früheren Jahrhunderten: Bilder der feierlichen Proklamation von König Charles III.

Nach seiner Vereidigung spaziert König Charles III. vom Buckingham Palast zurück zum Clarence House durch die sogenannte Mall in London und schüttelt die Hände von Gratulanten.

Er ist nicht der einzige Royal, der sich dort blicken lässt: Hier betrachten Prinz Harry, Herzog von Sussex, und seine Frau Meghan die Blumendekoration vor dem Schloss Windsor.

Die beiden kommen in Begleitung von Harrys Bruder Prinz William und dessen Frau, Prinzessin Catherine - und dass sich diese vier gemeinsam zeigen, begeistert Fans des Königshauses für einen Moment dann mindestens so sehr wie die altertümlichen Riten, die abgespult werden, um aus dem jahrzehntelangen Kronprinzen Charles einen König zu machen. Seit Harry und Meghan der Krone den Rücken gekehrt und dem Haus Windsor Rassismus vorgeworfen haben, gilt das Verhältnis zwischen den Brüdern und Schwägerinnen als angespannt.

96 Salutschüsse werden beim Tower of London abgefeuert, als das sogenannte "Accession Council" Charles zum König erklärt.

Der Höhepunkt dieser Zeremonie: die öffentliche Verlesung der "Proclamation" auf dem Balkon des Friary Court des St. James Palastes. Sowohl die Worte als auch die Kleidung wirken wie aus der Zeit gefallen - und das sind sie auch. Das Prozedere stammt aus einer Zeit lange vor Telefon, Fernsehen und Internet.

Hinein in den Friary Court dürfen lediglich 750 Menschen, weswegen sich die meisten Schaulustigen vor dem St. James Palast versammeln und der Zeremonie von weitem beiwohnen.

Sie bekommen einiges zu sehen: Die Coldstream Guards heben ihre traditionellen Bärenfellmützen, um den neuen König zu salutieren.

Das Council verliest die Erklärung in traditionellen Kostümen und in altertümlicher Sprache vom Balkon des Friary Court aus.

Aufgabe des Councils ist es, den Tod der Monarchin zu erklären und sofort den neuen König einzusetzen, der sich bei dieser Gelegenheit dann direkt dem Volk zu zeigen hat. Hier steht der frisch gekürte König Charles III. neben seiner Frau, Königin Camilla, und seinem Sohn William - nun Prinz von Wales.

Die Proclamation wird von zahlreichen Menschen feierlich unterzeichnet: vom König persönlich natürlich.

Von der Königin, deren eigentlicher Titel Queen Consort lautet, also Königsgemahlin. Zuletzt trug diesen Titel die Mutter der verstorbenen Königin Elisabeth II, besser bekannt als Queen Mom. Bis vor kurzem war darüber spekuliert worden, ob die geschiedene Camilla sich Königin würde nennen dürfen. Es war dann aber der ausdrückliche Wunsch der Queen, dass sie nun den Titel führt.

Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, unterzeichnet die Erklärung ebenfalls. Als König ist Charles nicht nur Staatsoberhaupt von Großbritannien und dem Commonwealth, sondern auch weltliches Oberhaupt der anglikanischen Staatskirche.

Sämtliche noch lebenden ehemaligen Premierminister Großbritanniens wohnen der Zeremonie bei: Theresa May und John Major (erste Reihe, neben Patricia Janet Scotland, der Baronin von Ashthal), Gordon Brown und Tony Blair (zweite Reihe), David Cameron und Boris Johnson (dritte Reihe).

Schon vorm Verlesen der Erklärung sammeln sich Offizielle und Beamte vor dem Gebäude Royal Exchange, früher Sitz der Londoner Börse, und ziehen ihre Hüte.

Von dort zieht eine festliche Prozession Richtung St. James Palast.

Gewählte Ratsmitglieder versammeln sich am Royal Exchange.

Hier kommen die Mitglieder des Accession Councils an - im vollen Ornat.

Auch ein Trupp Pikeniere und Musketiere nehmen im traditionellen Aufzug an der Prozession teil.

Schon früh am Morgen versammeln sich Schaulustige am Straßenrand, um möglichst viel von dem Spektakel mitzubekommen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5654852
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/bavo
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.