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Leverkusen:Reinigungsmittel im Kita-Essen

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Zweimal wurde das Mittagessen einer Leverkusener Kindertagesstätte gezielt verunreinigt. Den Ermittlern zufolge steht eine Mitarbeiterin der Kindertagesstätte selbst unter Verdacht, Reinigungsmittel unter die Mahlzeiten gemischt zu haben.

Die Frau, die jetzt verdächtigt wird, soll die beiden Fälle nach Angaben der Polizei selbst gemeldet haben. An zwei Tagen im Februar soll sie auf einen seltsamen Geruch der Speisen hingewiesen haben. Eine Paprika-Rahmsoße und eine Gemüsesuppe, die von einem Caterer gekocht worden waren, hätten nach Putzmitteln gerochen.

Die Lebensmittel seien an den Lieferanten zurückgegeben worden, sagt der Kita-Träger. Zum Glück habe niemand davon gegessen. Bereits nach dem ersten Fall habe die Catering-Firma die Speisen zur Untersuchung in ein Labor geschickt. Am 7. März habe das Ergebnis vorgelegen: Demnach "konnte nachgewiesen werden, dass es sich bei den Verunreinigungen um Bestandteile der Reinigungsmittel handelt, die in der Kita verwendet wurden". Der Kita-Verbund erstattete einen Tag später Anzeige gegen unbekannt. Seitdem ermittelt die Polizei.

Der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer sagte am Donnerstag, dass es einen "vagen Anfangsverdacht" gäbe. Die Frau, die mittlerweile nicht mehr in der betroffenen Kita tätig sei, solle befragt werden. Sie lasse sich anwaltlich vertreten. Ein Sprecher der Polizei sagte, dass aber weiter in alle Richtungen ermittelt werde.

Der Kita-Träger geht von einer "mutwilligen Verunreinigung" aus. "Sehr betroffen" äußert sich Pfarrer Hans Höroldt, Geschäftsführer des Kita-Verbunds. "Eine solche Geschichte haben wir in unserer Geschichte bisher noch nicht erlebt." Schon seit einiger Zeit würden jetzt alle Mahlzeiten nach dem Sechs-Augen-Prinzip überprüft und vorgekostet, bevor sie den Kindern serviert würden. Weitere Auffälligkeiten habe es nicht gegeben. Nadja Georgi vom Kita-Verbund sagt: "Wir waren entsetzt, schockiert."

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