Süddeutsche Zeitung

Kachelmann: Nach Haftentlassung:"Dieser Albtraum ist noch nicht zu Ende"

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TV-Wettermann Kachelmann gibt erste Interviews nach der Haftentlassung. Er erklärt, was er nun tun wird und warum er einen Beamten zum Abschied umarmt hat.

In seinem ersten Interview nach seiner Haftentlassung hat sich der wegen mutmaßlicher Vergewaltigung angeklagte TV-Wettermoderator Jörg Kachelmann erleichtert über seine Rückkehr in die Freiheit geäußert.

"Ich bin natürlich sehr erleichtert", sagte Kachelmann in einem Gespräch, das Bild.de am Freitag zeigte. Über seine Zeit in der Untersuchungshaft und sein Verhältnis zu den dortigen Beamten sagte Kachelmann: "Alle, die ich erlebt habe in ihrer Arbeit, haben sich ausgezeichnet durch großen Respekt. Nicht nur mir gegenüber, sondern allen Gefangenen gegenüber."

Auf die Frage, was er als nächstes vorhabe, antwortete Kachelmann, er müsse nun die Hauptverhandlung zu der Vergewaltigungsklage vorbereiten. "Dieser Albtraum ist für mich noch nicht zu Ende", fügte er hinzu. Er wünsche sich, "dass er bald zu Ende geht und sich meine Unschuld in sämtlichen Gremien der deutschen Justiz durchsetzt".

"Das war bisher das Furchtbarste, was mir passiert ist: zu wissen, dass man unschuldig ist und nicht weiß, wann diese Unschuld durch andere erkannt wird", sagte Kachelmann dem Sender Pro Sieben.

In der ARD-Sendung Brisant erklärte Kachelmann die herzliche Umarmung zum Abschied von seinem "Stockwerksbeamten" in der Mannheimer Untersuchungshaft damit, dass dieser "mehr als ein Kumpel" für ihn geworden sei. Unter den Männern auf seinem Stockwerk habe "wechselseitiger Respekt" geherrscht, "das war sehr wichtig", erklärte Kachelmann.

"Wie man in den Wald hineinruft", so werde man auch behandelt, habe er gelernt. Am Donnerstagabend soll Kachelmann seine Freilassung mit Freunden in Köln gefeiert haben.

Der 52-jährige Schweizer war am Donnerstag nach rund viermonatiger Untersuchungshaft wieder auf freien Fuß gekommen. Das Oberlandesgericht Karlsruhe ordnete die Haftentlassung an, weil "kein dringender Tatverdacht" bestehe, dass Kachelmann seine Ex-Freundin Anfang Februar vergewaltigt habe. Kachelmann war im Gefängnis in Mannheim inhaftiert gewesen.

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