Süddeutsche Zeitung

Jan Rouven:Deutscher Magier bekennt sich im Kinderpornografie-Prozess schuldig

Der deutsche Magier Jan Rouven hat sich im Prozess wegen Besitzes von Kinderpornografie in den USA überraschend schuldig bekannt. Nach Angaben des Gerichts und der Staatsanwaltschaft in Las Vegas räumte der 39-jährige Illusionist aus Kerpen am Donnerstag in mehreren Anklagepunkten seine Schuld ein.

Laut Anklage entdeckten Ermittler des FBI auf Laptops, Festplatten und anderen Geräten in Rouvens Villa Tausende Videos und Fotos, die unter anderem auch Sex mit Kindern zeigen. Der Prozess hatte am Montag im US-Staat Nevada begonnen. Mit dem Schuldbekenntnis, das er als Teil eines Deals mit der Staatsanwaltschaft ablegte, endete der Prozess vorzeitig. Das Strafmaß soll im März 2017 bekannt gegeben werden.

Dem Deutschen steht eine lange Haftstrafe bevor. Nach der Verständigung im Strafverfahren drohen Rouven mindestens fünf Jahre Haft, bis zu 30 Jahre sind möglich. Nach Verbüßung seiner Strafe dürfte Rouven nach Deutschland abgeschoben werden.

Große Erfolge, im März dann die Festnahme

Der Magier, der mit seiner Show "The New Illusions" in Las Vegas erfolgreiche Auftritte feierte, war im März festgenommen worden. Bei der Anklageerhebung hatte er zunächst auf "nicht schuldig" plädiert. Sein Anwalt Jess Marchese stritt nicht ab, dass kriminelle Dateien im Haus seines Mandanten gefunden worden seien. Rouven habe in seinem großen Haus am Stadtrand von Las Vegas aber viele Besucher empfangen, die Zugang zu den Computern gehabt hätten, sagte Marchese vor Prozessbeginn. Jemand anderes als Rouven hätte die Kindersex-Seiten besucht oder heruntergeladen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3255381
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/ap
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.