Süddeutsche Zeitung

Italien:Angriff auf Hitler-Bild

Der Täter habe offenbar gezielt nach dem Gemälde gesucht und auf die Leinwand einzustechen versucht.

Ein von Adolf Hitler gemaltes Ölbild ist in einer Ausstellung in Italien von einem Unbekannten attackiert worden. Der etwa 40-jährige Täter habe offenbar gezielt nach dem Gemälde gesucht und unter Rufen wie "Scheißkerl" mit einem Schraubenzieher auf die Leinwand einzustechen versucht, sagte ein Sprecher des "Museo della Follia" in Salo. Ordner hätten den Mann davon abhalten können, das Bild zu zerstören; er sei anschließend geflüchtet. Das Bild habe nur kleine Absplitterungen der Farbe erlitten. Der Besitzer, ein privater Sammler in Deutschland, habe sich nach einer Prüfung des Schadens entschieden, auf eine Anzeige zu verzichten. Das etwa 35 mal 40 Zentimeter große titellose Gemälde zeigt in düsteren Umbra- und Rosttönen eine scheinbar endlose Raumflucht, im Vordergrund einen sitzenden Mann an einem Tisch und eine stehende Figur. Rechts unten trägt es die Signatur "Adolf Hitler". Es ist das erste Mal, dass das Werk des NS-Diktators in einer öffentlichen Ausstellung gezeigt wird. 1907 hatte sich Hitler erfolglos an der Wiener Kunstakademie beworben. In Salo ist das Gemälde in einer Schau zum Thema "Kunst und Wahnsinn" zu sehen. Dass das Bild nicht besser gegen Angriffe geschützt war, begründete der Museumssprecher mit seinem "dürftigen künstlerischen Wert".

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Quelle:
SZ vom 05.10.2017 / KNA
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