Süddeutsche Zeitung

Gleichberechtigung:Hannover wird geschlechtergerechter

Das generische Maskulinum soll aus der Kommunikation der Stadt verschwinden. Die Stadtverwaltenden wollen künftig alle Bürger*innen gleichermaßen ansprechen.

Die Stadtverwaltung Hannover will in Zukunft in ihrem gesamten Schriftverkehr auf das generische Maskulinum verzichten und stattdessen "überall, wo es möglich ist" geschlechterneutrale Sprache nutzen. Wo es keinen neutralen Begriff gibt, soll ein Gender-Sternchen eingesetzt werden.

"Vielfalt ist unsere Stärke - diesen Grundgedanken des städtischen Leitbilds auch in unserer Verwaltungssprache zu implementieren, ist ein wichtiges Signal und ein weiterer Schritt, alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen", schreibt Oberbürgermeister Stefan Schostok auf der Website der Stadt.

Wähler werden zu Wählenden

Ein Beispiel findet sich bereits in der Mitteilung selbst: Die neuen Regeln würden mit Zustimmung des Oberbürgermeisters und der Dezernent*innenkonferenz die bisherigen Regelungen ablösen. Damit ist auch das Binnen-I wieder Geschichte, mit dem bisher wohl von "DezernentInnen" die Rede gewesen wäre. Der "Gender Star" solle helfen, die häufig umständlich anmutenden Formulierungen in der Paarform zu kürzen und gleichzeitig die Ansprache aller Geschlechter gewährleisten, heißt es in auf der Website.

Statt "Wähler" wird dann in Zukunft von "Wählenden" oder "Wahlberechtigten" die Rede sein. Aus den Bürgerinnen und Bürgern wird das kürzere Bürger*innen. In der gesprochenen Sprache wird der Stern übrigens durch eine kurze Sprechpause ausgedrückt.

Die Empfehlung ist für alle Verwaltungsmitarbeiter der Stadt verbindlich. Bei der vorliegenden Regelung seien die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen bezogen auf Sprache und auf die Geschlechterforschung berücksichtigt worden, heißt es in der Mitteilung.

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