Süddeutsche Zeitung

Hamburg:Mann bei Polizeieinsatz erschossen

Der Getötete soll eine Frau und ein Kleinkind in einer Wohnung bedroht haben. Als die Polizei hinzukam, sei er auf die Beamten mit einem Messer losgegangen.

Bei einem Polizeieinsatz in Hamburg-Hausbruch ist am Mittwoch ein Mann ums Leben gekommen. Der Mann habe zuvor in einer Wohnung seine Ehefrau und ihr Kleinkind bedroht, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Als die Beamten eintrafen, sei der 34-jährige Mann mit dem Messer auf sie losgegangen. Daraufhin sei es zu der "Schussabgabe" gekommen.

Der Angreifer sei schwer verletzt worden und kurz darauf seinen Verletzungen erlegen. Die Frau und das Kleinkind sowie Polizeibeamte seien nicht verletzt worden. Weder Frau und Kind, noch Polizeibeamte seien verletzt worden.

Beamte des Beziehungsgewaltdezernats der Region Harburg haben nun wegen der Bedrohungslage und des Angriffs auf die Polizeibeamten erste Ermittlungen aufgenommen. Wegen des polizeilichen Schusswaffengebrauchs werden Beamte des Dezernats Interne Ermittlungen ebenfalls ermitteln.

"Das ist ein Ausnahmefall", sagte der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Joachim Lenders. Einsätze, bei denen Polizisten Menschen mit einer Schusswaffe tödlich verletzen, sind in Deutschland vergleichsweise selten. Im Jahr 2017 kam dies laut einer Erhebung der Deutschen Hochschule der Polizei 17 Mal vor, 2016 wurden elf Menschen durch Polizeikugeln getötet.

Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Hamburg, Andreas Schmidt, betonte, wie stark belastend es für Beamte sei, von der Schusswaffe Gebrauch machen zu müssen. "Die psychische Belastung zieht der Beamte nicht mit der Uniform aus", sagte er.

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