Süddeutsche Zeitung

Viele Polizisten im Einsatz:Halloween-Randale in Hamburg und Berlin

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In Hamburg werfen junge Menschen Böller auf Beamte. Die Polizei setzt Wasserwerfer ein. In Berlin werden auch Passanten attackiert.

Nicht überall in Deutschland ist Halloween ohne Zwischenfälle geblieben. Im gesamten Stadtgebiet Berlins seien Passanten und Einsatzkräfte vereinzelt mit Böllern beworfen oder mit Pyrotechnik beschossen worden, teilte die Polizei am Abend auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. "Da hat jemand Halloween nicht verstanden. Die ersten Anzeigen sind geschrieben." Verletzt wurde zunächst niemand.

Angespannt war die Lage in Hamburg. Im Stadtteil Harburg versammelten sich zunächst 150 bis 200 überwiegend junge Menschen. Ihre Zahl sei dann auf 300 bis 350 gestiegen. Es seien Böller auf Einsatzkräfte geworfen worden, sagte der Sprecher. Die Polizisten versuchten, die Menge mit Wasserwerfern zurückzudrängen. Die Lage sei nicht außer Kontrolle gewesen. Es habe Festnahmen oder Ingewahrsamnahmen gegeben. Eine Zahl lag zunächst nicht vor. Unklar war, ob es Verletzte gab.

Im Stadtteil Lurup gab es ebenfalls Zwischenfälle, an denen laut Polizei rund 50 Jugendliche beteiligt waren. Sie hätten Böller gezündet, Scheiben eines Einzelhandels seien beschädigt und Müllcontainer in Brand gesetzt worden. Auch in anderen Gebieten Hamburgs sei es zu Krawallen gekommen - der Fokus habe aber auf Harburg gelegen. Am späteren Abend beruhigte sich die Lage nach Angaben der Polizei.

"Wir waren darauf vorbereitet", sagte der Sprecher. Bereits vor einem Jahr hatten junge Krawallmacher die Polizei am Harburger Ring in Atem gehalten. In mehreren Regionen Deutschlands hatte die Polizei angekündigt, in der Nacht zum Mittwoch verstärkt Streife zu fahren.

In Berlin seien etwa 1000 Beamte unterwegs, hieß es im Vorfeld von der Polizei. Beteiligt seien Einsatzkräfte aus Brandenburg, Bayern, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, hieß es. 2021 hatten in der Halloween-Nacht vor allem junge Randalierer in mehreren Berliner Stadtteilen Böller, Flaschen und Eier auf Polizisten geworfen. Autos und ein Bus wurden ebenfalls attackiert.

Im Vorfeld des Festes hatten außerdem unter anderem das Landeskriminalamt (LKA) in Rheinland-Pfalz und die Polizei in Lüneburg (Niedersachsen) gewarnt, es mit den Streichen nicht zu übertreiben. So seien zum Beispiel das Bewerfen von Häusern mit Eiern, das Herausreißen von Pflanzen und das Beschmieren von Autos eine Sachbeschädigung, teilte die Lüneburger Behörde mit. In Essen sind am Abend bei Einbruch der Dunkelheit Menschen verkleidet durch die Stadt gezogen - allerdings deutlich weniger als in früheren Jahren. 100 Teilnehmer seien unter dem Motto "Stadt und Land in Zombiehand" angemeldet gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Tatsächlich gekommen seien rund 20. Sie trugen teils aufwendige Kostüme mit viel Kunstblut und Masken.

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