Geschenk aus Tschechien: Streit um eingeschläferte Zoo-Antilopen

Einer geschenkten Antilope schaut man nicht in die Papiere? Von wegen. Die Behörden in Südafrika haben acht Tiere aus Tschechien einschläfern lassen - angeblich weil wichtige Dokumente fehlten. Der Prager Zoo-Chef will sich offiziell beschweren.

Der Prager Zoo hat empört auf die Tötung von acht Sitatunga-Antilopen in Südafrika reagiert. Die Tiere waren ein Geschenk für den Zoo in Johannesburg. Weil Dokumente fehlten, verweigerten die südafrikanischen Behörden die Einreise der Tiere. Nach Tagen des Wartens ließen sie die Antilopen in ihren Boxen am Flughafen einschläfern, berichtete die tschechische Zeitung Pravo.

Der Direktor des Prager Zoos, Miroslav Bobek, bestritt, dass Papiere fehlten: "Unsere Mitarbeiter haben mehrfach nachgefragt, ob das wirklich alles ist." Er werde sich bei der Weltorganisation der Zoos (WAZA) über das "entsetzliche" Vorgehen Südafrikas beschweren.

In den vergangenen Monaten waren wiederholt Zoos in die Schlagzeilen geraten, die ihre Tiere wegen internationaler Zuchtvorschriften getötet hatten. Besondere Aufregung gab es im Fall der Giraffe Marius, die wegen Inzuchtgefahr im Kopenhagener Tierpark mit einem Bolzenschuss getötet und dann vor Publikum zerlegt worden war.