Süddeutsche Zeitung

Vorladung:Bill Cosby muss vor Gericht aussagen

17 Frauen werfen Cosby sexuelle Übergriffe vor

Der US-Komiker Bill Cosby wurde von einem kalifornischen Gericht vorgeladen, im Oktober eine Aussage unter Eid zu machen. Das sagte die Anwältin Gloria Allred der Zeitung USA Today. Allred vertritt insgesamt 17 Frauen, die Bill Cosby der Vergewaltigung und des sexuellen Missbrauchs bezichtigen. Bei der aktuellen Vorladung geht es um die Vorwürfe von Judy Huth.

Huth beschuldigt Cosby, sie im Jahr 1974 sexuell missbraucht zu haben. Sie habe den US-Fernsehstar damals in der Villa des Playboy-Gründers Hugh Hefner getroffen. Dort habe Cosby die damals 15-Jährige in ein Schlafzimmer mitgenommen und dort sexuell bedrängt. Im Dezember 2014 hatte sie deshalb gegen Cosby geklagt.

Fall doch nicht verjährt

Doch seit dem Vorfall sind mehr als 40 Jahre vergangen, der Tatbestand ist bereits verjährt. Die Klage wurde von der Staatsanwaltschaft in Los Angeles zurückgewiesen. Jetzt könnte die Klage doch noch vor Gericht landen: Judy Huth war zu dem Zeitpunkt des möglichen Missbrauchs noch minderjährig. Deshalb gelten die gängigen Verjährungsfristen in diesem Fall nicht, so Anwältin Allred. Bill Cosby muss am 9. Oktober eine eidesstattliche Aussage machen, am 15. Oktober wird auch Judy Huth vor Gericht aussagen.

Bill Cosby hatte bereits 2005 unter Eid zugegeben, dass er Frauen Beruhigungsmittel verabreicht hatte, um mit ihnen Sex zu haben. Ende Juli zeigte ein US-Magazin auf ihrem Cover 35 Frauen, die Bill Cosby vorwerfen, sie sexuell missbraucht zu haben. Bis jetzt wurde noch keine Anklage gegen Bill Cosby erhoben, seine Anwälte weisen alle Anschuldigungen zurück.

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