Süddeutsche Zeitung

Gasexplosion in China:Mehr als 100 tote Grubenarbeiter

Die Bergwerke Chinas zählen zu den unsichersten der Welt. Schon wieder ist es zu einem Unglück gekommen. Mehr als 100 Arbeiter starben.

Es gibt noch ein Fünkchen Hoffnung. Aber mehr ist es nicht: Weiterhin werden vier Minenarbeiter in China vermisst, nachdem es am Samstag in einer Grube im Nordosten des Landes zu einer Gasexplosion gekommen war. Die Angehörigen der Vermissten warten am Unglücksort darauf, dass die Männer vielleicht doch noch lebend gefunden werden.

Allerdings hatte es den Anschein, als seien die Rettungsarbeiten zwei Tage nach dem Unglück bereits eingestellt worden. Inzwischen ist die Zahl der Toten bei dem schweren Grubenunglück auf 104 gestiegen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Vor dem Büro der Minengesellschaft versammelten sich trauernde Angehörige.

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Evakuierung vor der Explosion

420 Bergleute konnten sich aus der Unglücksgrube bei Hegang in der Provinz Heilongjiang retten. Mehr als 100 Rettungskräfte waren bei den Bergungsarbeiten im Einsatz. Zum Zeitpunkt der Explosion war bereits eine Evakuierung im Gange, da Messgeräte eine gefährlich hohe Gaskonzentration in dem Bergwerk angezeigt hatten. Eine Untersuchung über die Unglücksursachen unter Leitung des Chefs der staatlichen Werkschutzbehörde, Luo Lin, ist noch im Gange.

Die etwa 16.000 chinesischen Bergwerke sind die gefährlichsten der Welt. Nach der Schließung von 1000 besonders unsicheren privat betriebenen Minen ist die durchschnittliche Zahl der täglichen Todesopfer nach Regierungsangaben um die Hälfte gesunken. Ursachen der Vorfälle in den Minen sind meist rückständige Ausrüstung, mangelnde Aufsicht der Sicherheitsbehörden und Vetternwirtschaft zwischen Betreibern und örtlichen Behörden.

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